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Das vergessene Leben

 

Unbemerkt und ungeseh´n,

ist eine Geburt gescheh´n.

 

Der erste Eindruck dieses Lebens,

sucht Geborgenheit vergebens.

 

Denn die Welt, in die man es stellte,

umhüllte es mit Winterkälte.

 

Doch trotzte es tapfer dem herben Gescheh´n,

und machte sich auf, zu den Menschen zu geh´n.

 

Zitternd vor Angst und vom Hunger getrieben,

fand es ein Haus — und ist dort geblieben.

 

Eine schmeichelnde Stimme hat es versprochen:

„Ich werd´ für dich sorgen — ungebrochen."

 

Die Angst und die Scheu sind bald verschwunden,

Das Kätzchen liebt seinen Menschen unumwunden.

 

Fordern ist dem bescheidenen Gemüt nicht gegeben,

es wartet geduldig auf die Zeit, die man bereit ist zu geben.

 

Zärtlichkeit verdiente es viel mehr,

doch Pflichten beanspruchen den Menschen oft sehr.

 

Einsame Stunden werden zur Normalität,

die Erfüllung von Vorsätzen kommt oft zu spät.

 

Denn fast unbemerkt wie sein Beginn,

verlor sein Leben im Tod seinen Sinn.