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Ein Baby

 

Ein Menschenkind, hilflos und klein,

kommt auf die Welt, um Mensch zu sein.

 

Doch übersehen viele Eltern grade

diesen Punkt — und das ist schade.

 

Sie wollen nur ein Baby haben,

sich an der Freude mit den Kindern laben.

 

Doch Mensch sein heißt nichts anderes,

als Probleme lösen und viel Streß.

 

Und dies zu meistern in dem Leben,

sollen Eltern Hilfe geben.

 

All das Wissen soll´n sie lehren,

das man braucht sich zu bewähren.

 

Hat jemals einer dran gedacht,

als er für sich ein Kind gemacht?

 

Daß ein Charakter auf der Welt erscheint,

der sich vielleicht nicht mit dem eig´nen eint.

 

Daß man beim Reifen unterstützt das Kind,

auch wenn die eig´nen Ziele and´re sind.

 

Ein neuer Mensch wird einen neuen Weg beschreiten,

ist man imstande ihn zu leiten?

 

Wird man selber mit dem Leben fertig?

Oder ist Unsicherheit allgegenwärtig?

 

Ist das eig´ne Wissen nicht zu klein,

um ein guter Lehrmeister zu sein?

 

Wenn man den Wunsch nach einem Baby hegt,

ist es nicht Egoismus, der dazu bewegt?

 

Irreführend sind oft die Gedanken,

die sich um ein Baby ranken.

 

So lieb und unschuldig und klein,

ein süßer Duft, die Haut ganz fein.

 

Man sieht es wachsen und sich regen,

wer möchte nicht ein Baby pflegen?

 

Wenn´s dann steht auf eig´nen Füßen,

möchte man es ständig küssen.

 

Doch bleibt ein Kind nicht lang ein Kind,

die Zeit vergeht allzugeschwind.

 

Es bleibt nur eine kurze Frist,

bis das Kind kein Kind mehr ist.

 

Ist man gewappnet für die Tage,

wenn es kommt zur ernsten Frage:

 

Warum mußt ich dieses Leben kriegen,

wo ist meine Chance zu siegen?

 

Erst wenn man sich gewiß sein kann,

mit meiner Hilfe wird mein Bub zum Mann.

 

Erst wenn man Schritte kennt genau,

so wird mein Mädel eine Frau.

 

Erst dann sollt´ man ein Baby planen,

nicht um zu verlängern die Reihe der Ahnen.

 

Will man nur wissen ob einem sein Kind mal ähnlich schaut,

ist das nicht die richtige Basis, auf der man ein neues Leben aufbaut.

 

Habt ihr gegen all dies keine Bedenken,

wohlan—

gesagt, getan,

macht euch daran ein neues Leben zu schenken.

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