Ernsti
Wiari cirka 11e woar, hauma neiche Hausmaster kriagt.
Olle haum g´specht´lt wer jetzt in de Wohnung ziagt.
A Famülie mit 3 Kinder — nau des kaun wås wer´n,
sicher a Wirbe´ und a påtz´n Lärm.
Da klanste woar da Ernsti, cirka 4 Joahr woar der Bua,
blond, a freche Nås´n und Gugascheck´n dazua.
A richtiger Strizzi, des håt ma g´seh´n,
vielleicht håb i eam gråd deshoib so meg´n.
Rad´lfoahr´n, rollschuachfoahr´n — überoi håt er dabei sei´ woll´n,
hauma eam g´sågt: "Du bist nu z´klan" — håt eam des goar net g´fåll´n.
Richtig laut is er daun wurn,
´s G´sicht´l woar gaunz rot vor lauter Zurn.
Er håt si´ aa g´wehrt, hauman goar z´vül g´neckt,
då håt er seiner Schwester de Klett´n in d´Hoar versteckt.
Rechts und links woar eam nu net bewußt,
åba z´hölf´n håt er si´ immer g´wußt.
Dåmois håb i ma denkt : i wünsch ma net mehr,
waun i amoi an Buam kriag, soll er so wer´n wia er.
Wiara a bißl gressa woar, is er mit mir mit´n Hund spazierngaunga,
då håt er nämlich zum Rauch´n aung´faunga.
Er håt g´mant — net, daß i ma fiacht,
åba nimmst Du mei Zig´rett´n waun uns wer siacht?
Aa von seiner erst´n Freindin håb i erfoahr´n,
wia s´ aum Spü´plåtz mitanaund im Ring´lg´spü´ woarn.
I bin daun weit furt in de Oarbeit kumma,
und so woar ma sei´ weiterer Werdegaung g´numma.
Erst etliche Joahr später fråg i : wås is aus eam wurn?
Und muaß hearn : der is mit 14 bei an Motorrådunfåll g´sturb´n.
Sei´Leb´n kaun i eam net zruckgeb´n, so gern i´s aa wüll,
åba in mir lebt a aunderes G´fühl:
Waun bei dem Gedicht de Leit aun eam denk´n,
kaun i eam so — a Stück von der Ewigkeit schenk´n.
Und des is mir aum Herz´n g´leg´n
In uns´rer Erinnerung soll er ewig leb´n.