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Kindheitstraum

 

Wås is dei´ greßta Wunsch ois Kind?

Erwåchs´n wer´n wüllst — und des g´schwind!

 

Daun derfst endlich tuan wåst wüllst — muaßt kan mehr fråg´n

Entscheidungen triffst sölba — kana håt dir wås zum såg´n!

 

Freiheit haßt des Zauberwort — aun des Du deine Träume hängst,

waun du groß bist håst sie daun — des is des wås du dir denkst.

 

Ungebunden und spontan, des is´s wonåch der Sinn dir steht,

du kummst schier um vor Ungeduld, weu de Zeit so laungsaum geht.

 

In de Enge treib´n di´ ålle Leit,

woahrscheinle haum s´ vergess´n eana eig´ne Kinderzeit.

 

Waun i amoi sölbst Kinder håb, wird des ålles aunders sein,

ans des waß i gaunz genau: i red´ sicher moi neamd drein.

 

„Des kaunst du net", såg´n s´ zu de Klanen,

„des derfst du net", is des wås manen.

 

Weu s´ Aungst haum, daß du wås verpåtzt,

und aundre såg´n daun:  „so a Fråtz".

 

Auf de Oart kaun a Kind nix lernen,

waun s´ ålle Schwierigkeit´n eam entfernen.

 

Heit bin i scho´ längst erwåchs´n,

de Kinderschuach scho´ laung entwåchs´n.

 

Kaun i heit des tuan, des wås i mecht?

Heit bin i vom System der Knecht!

 

Eingeengt bin i tågtäglich,

ohne Regeln is a Leb´n net meglich.

 

Muaß aufpass´n wås i so tua,

håb d´Verauntwortung jetzt nu dazua.

 

Då trågt ma schwer — kaun s´ kam daheb´n,

mecht s´ oft so gern wem aundern geb´n.

 

Probier ´s aa maunchmoi daun mit schimpf´n,

worüber d´aundern d´Nås´n rümpf´n.

 

Mei Oarbeit bleibt ma gaunz allane,

niemaund sågt: de oarme Klane.

 

Aa de Zeit vergeht so g´schwind,

oft war ´s ma recht : i war a Kind.

 

Doch waun i draun denk, daß i von vurn aunfaung,

då wird´s ma plötzlich doch gaunz baung.

 

Drum gib i ´s auf irgend a Zeit zu vermiss´n,

und werd de Tåge, de kumman, gaunz anfåch geniess´n.