Alle Besucherstühle bei der Novembersitzung des Gemeinderates waren besetzt, als Bürgermeister Bernhard Graf den ersten Tagesordnungspunkt "Beratung und Beschluss über das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit dem BRK-Heim" aufrief. In der eineinhalbstündigen Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die Mehrheit die Entscheidung erst nach einer ausführlichen Beratung über die Varianten Neubau bzw. Sanierung des Bestandes treffen wollte. Die Beratung wird am 6. Januar stattfinden.
 
Bürgermeister Bernhard Graf stellte kurz das bisherige Geschehen dar. Nach einer Vorlaufzeit von zwei Jahren sei fast genau vor einem Jahr der Markt Eigentümer des BRK-Hauses geworden. In dem vergangenen Jahr seien Fördertöpfe gesucht worden, nunmehr stehe fest, dass seitens der Städtebauförderung keine Förderung gewährt wäre, da das Objekt rentierlich sei. Die Brutto-Sanierungskosten würden sich auf 2.070.000 € belaufen, dies sei Stand 2016, sodass eine Kostensteigerung zwischen 3-5 Prozent realistisch wäre. Grund für die Nichtgewährung einer Förderung sei, dass zum einen die Geldbeschaffungskosten (Fremdkapital) für den Markt sehr günstig wären und andererseits eine hohe Jahresmiete (42.000 €) erzielt werden könnte.
 
Architektin Getraud Bayerl aus Parsberg informierte, dass die Sanierung die Kanalisation, Haustechnik, sanitären Anlagen, Brandschutzertüchtigung, Spenglerarbeiten, Heizung, Erneuerung der Elektroinstallation, Abdichtungsarbeiten an den Fundamenten und ein Fluchttreppenhaus im Sanierungsbereich umfassen würde. Die Grundfläche betrage 1.550 qm, der umbaute Raum 8.110 m³. Die Grobkostenschätzung betrage 2,070 Millionen Euro, die Baukosten ca. 1.603 Millionen Euro.
Die Fenster werden nicht ausgetauscht, sie dürften erst in 15 Jahren fällig werden. Eine Trockenlegung des Kellers dürfte aufgrund des Felsuntergrundes nicht möglich werden. Ein Neubau habe einen Flächenbedarf von etwa 900 qm bis 1.000 qm.
 
Der Leiter der Einrichtung Uwe Suchomel sagte, dass er davon ausgehe, dass sich bis Ende 2018 die Zahl der Beschäftigten um 6 Stellen auf 21 Arbeitplätze erhöhen werde. Das Erdgeschoß müsse nicht verändert werden. Im Dachgeschoß seien derzeit 43 Betten. Insgesamt habe das Haus über 4.000 Kursteilnehmer jährlich. Bei der Sanierung gingen viele Gästebetten verloren, so dass er einen Investor für ein Gästehaus mit 30 Betten suche. Das Projekt sei mit 15-20 Jahren langlebig. Ohne Bettenhaus müssten im OG die Zimmer saniert werden.
Der Bedarf des BRK sei ein großer Lehrsaal im EG und ein größerer Gruppenraum im OG. Das Dachgeschoß können nicht vor 2019 saniert werden. Dringend müssten Heizungsanlage, Trinkwasserleitungen, Abwasserentsorgung saniert werden und die Trockenlegung erfolgen. Der Bezirksverband wolle einen Pachtvertrag über 15 Jahre abschließen und angedacht wäre der Beginn der Sanierung im Jahre 2018.
 
Gegen die geplanten Antrag der Eheleute Karolina und Engelbert Schmidmeier auf Umbau des Windfangs zu einem Wintergarten bestanden keine Einwände.
 
Mit jeweils 9:6 Stimmen erhielten der Antrag und das Bauleitplanverfahren und Aufstellungsbeschluss "Granswang Südwest". Auf der ca. 2 ha großen Fläche entlang der Autobahn werden etwa jährlich 1,65 kWh Strom erzeugt werden.
 
Wie bisher wird die Gemeinde Ökostrom ohne Neuanlagenquote in den Jahren 2020 - 2022 beziehen. Die Mehrkosten belaufen sich im Vergleich zum Normalstrom auf ca. 1.200 €. Dem Vorschlag über die Art der Stromlieferung stimmten alle zu.
 
Im letzten Punkt teilte Bürgermeister Bernhard Graf mit, dass die von der Gemeinde geplante eigenen PV-Anlage nochmals hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit überprüft werden solle und eine Förderung der Brandschutzmaßnahmen durch den Kulturfond Bayern abgelehnt worden sei, da durch das Theater der Keltensaal nicht überwiegend genutzt würde.