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Rathaus von Rožmitál Gegen zehn Uhr erreichte der Bus aus Hohenfels den tschechischen Ort Teslíny, der im Brdy, einem riesigen Waldgebiet liegt. Dort wurden die Fahrtteilnehmer von Bürgermeister Jiří Hahner, seiner Stellvertreterin Eva Buchová sowie der Vorsitzenden des Strašicer Partnerschaftskommitees Pavla Hrazdilová und Gemeidnerat Jiří Kantor begrüßt. In ihrer kurzen Einführung wies die Vorsitzenden des Partnerschaftskommitees besonders hin auf das im Tiroler Stil errichtete Forsthaus und ein altes Wegkreuz, das die Grenze zwischen der Region Pilsen und Prag markierte. Im Süden des Ortes erzählte sie, befände sich eine mächtige 300jährige Buche mit einem Stammumfang von mehr als 610 Zentimetern. Nach dem Frühstück entschied TSV-Vorsitzender und Reiseleiter Georg Stadlmeier schweren Herzens die geplante Wanderung durch den Brdy auf das nächste Jahr wegen des Dauerregens zu verschieben.
 
Als Alternativprogramm besuchten die Hohenfelser Wanderfreunde die Gemeinde Rožmitál. Das Städtchen ist vor allem als Ort bekannt, in dem der Komponist Jakub Jan Ryba (1765-1815) jahrelang gelebt hat. Seit 2010 gibt es in der Stadt ein Regionalmuseum mit einer Ausstellung zu Ryba. Die weiteren Dauerausstellungen konzentrieren sich auf die Geschichte der Region.  Früher stand an dem Musuemsplatz eine Mühle, später war dort ein Betrieb für die Herstellung von Metallmöbeln und Lufttechnik errichtet worden. Durch das Museum führte Radko Štefan jr. den Besuch aus Hohenfels.
 
Aus Rožmitál stammte der Komponist Jakub Jan Ryba, der 27 Jahre als Lehrer in Rožmitál arbeitete.  Er war jedoch nicht nur Lehrer, sondern auch Regens Chori, Komponist und Dichter. Die im Jahr 1796 in Rožmitál entstandene Böhmische Weihnachtsmesse (Česká mše vánoční) erfreut sich in seinem Heimatland größter Popularität und Beliebtheit und ist selbst in den Jahren kommunistischer Unterdrückung regelmäßig in den Weihnachtsgottesdiensten aufgeführt worden. Sie ist auch heute in Böhmen „die“ Weihnachtsmesse schlechthin.
 
Das Museum zeigte neben seinem Leben in der ersten Etage zudem eine große Sammlung von aus Hainbuchholz geschnitzten Wappen und ein einzigartiges Modell des Prager Veitdoms im Maßstab 1:60. Das imposante Modell ist aus Roggenhalmen gestaltet. Im Museum gab es auch die Möglichkeit, das Mittelalter an der eigenen Haut zu erfahren. Man konnte historische Kostüme anprobieren oder sich auf den Thron der Königin setzen. Eine Sammlung von Oldtimern der Marke Aero war in der großen Halle gleich neben dem Eingang zu besichtigen.  Anschließend besuchte die Reisegruppe die Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes in Starý Rožmitál. Dort ist die Orgel erhalten geblieben, auf der Ryba schon gespielt hat. Auf dem Friedhof neben der Kirche ist der Komponist bestattet. Im Gotteshaus spielte uns Hubert Hoyer, der Vorsitzende der Jakub-Jan-Ryba-Gesellschaft, auf der Orgel die Eröffnung „Hej, mistře“ aus der Böhmischen Weihnachtsmesse.
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