Vor dem Engelbrunnen in PilsenGegen halb zehn Uhr erreichte der Hohenfelser Bus den Parkplatz, auf dem unsere Freunde aus Strašice uns schon erwarteten. Es war der zweite Besuch der Gemeinde nach fünf Jahren. Gemeinsam mit ihnen gingen wir zum Hotel Central, von dem man einen herrlichen Blick auf die gotische St.-Bartholomäus-Kathedrale und den mit Leben gefüllten Platz der Republik hat. Nach der Begrüßung durch die Bürgermeister Jiří Hahner und Bernhard Graf stärkten sich die Fahrtteilnehmer am Frühstücksbüffet. Als Dolmetscher fungierten Petr Kostner sowie Alena Kožíšková, die auch im Partnerschaftsko­mi­tee mitarbeitet, dem ebenso Jiří Kantor angehört. Ko­mi­teevorsitzende ist Pavla Hrazdilová.

Danach führte uns Petr Kostner über "Klein Venedig" zum Geburtsort des Pilsner Urquells. Ursprünglich hatte fast jedes Haus in der jetzigen Altstadt ein Braurecht. Mehrere Bürger schlossen sich zu einem Art "Kommunbrauhaus" zusammen und so wurde in dem Bürgerlichen Brauhaus 1842 der erste Sud dieses untergärigen Lagerbier  gebraut. Vater des Pilsener Urquells war der aus Bayern stammende Braumeister Josef Groll. In der Führung durch die Brauereigebäude konnten die Hohenfelser Gäste ein Brauereimodell vom Ende des 19. Jahrhunderts, ein Sudhaus aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und die historischen Keller bewundern können, in denen bis heute im traditionellen Verfahren wie zu Zeiten des ersten Braumeisters Pilsner Urquell Bier gebraut wird. Natürlich durften wir auch einen Blick auf die moderne Abfüllanlage der Neutraublinger Firma Kronseder werfen, die bis zu 120.000 Flaschen (=600 hl) pro Stunde abfüllen kann und wurden durch das Herz der Plzeňský Prazdroj Brauerei dem 2004 neu gebauten Sudhaus geführt. Ein Rundgang durch die historischen Keller der Brauerei mit einer Bierprobe des ungefilterten Pilsner Urquell schloss die Brauereibesichtigung ab. Im Jahr 2000 war die tschechische Brauerei von der britisch-südafrikanischen Gruppe SAB Miller, die die zweitgrößte Brauereigruppe der Welt ist, übernommen.

Nach dem Essen im Restaurant "na spilce" wurde allen freigestellt, sich von Petr Kostner die Stadt zeigen zu lassen oder bis um 17 Uhr allein durch Pilsen zu streifen. Neben dem Ärztekongress, zu dem die Amberger "Jalapeños Percussion" eingeladen worden waren und auf die wir mehrfach während unseres Besuches trafen, fand am Samstag auch der "Zombietag Pilsen" statt. Bereits auf dem Hinweg zur Brauerei sah man junge Menschen, die sich als schauerlich-schöne Zombies verkleidet und beeindruckend geschminkt hatten. Ihr Ziel war ebenso der Platz der Republik wie auch der über 150 BMX-Fahrer, die ihr zweites Jahrestreffen in Pilsen hatten und mit ihren Rädern den Platz der Republik umrundeten. Daneben war auf dem Platz der Repubklik die große Ausstellung und vielen Vorführungen der technischen Universität Pilsen. Etwas abseits vom zentralen Platz feierten der gemeinnützige Pilsener Sozialverband "Ty a já" (Du und ich) den Sommerausklang. Es traten verschiedene Gruppen auf, darunter auch das Ensemble "Cimbálová muzika Milana Broučka" auf, das mit mährischer Musik begeisterte.

Bei Kaffee und Kuchen im Centralhotel bedankte sich Bürgermeister Graf für die tolle Organisation und die Übernahme der Verpflegungskosten aller Mitreisenden durch die Gemeinde Strašice. Nach einem sehr schönen und erlebnisreichen Tag bestiegen die Gäste aus Hohenfels, von denen einige zum ersten Mal in Tschechien waren, den Bus zur Rückfahrt.