60 Jahre BüchereiZehn Jahre nach Kriegsende beschloss der Gemeinderat am 08.03.1955 die Einrichtung einer "Volksbücherei". Auch wenn sie anfangs nur aus wenigen Büchern bestand, wurde der Bestand bis 1958 auf 220 Bücher aufgestockt und innerhalb eines weiteren Jahr nochmals verdoppelt. Nach der Verlegung der Räume in die neue Volksschule sind die Ausleihzahlen deutlich angestiegen.

Ab 1970 ist die Hohenfelser Bücherei Mitglied im Büchereiverband Niederbayern/Oberpfalz. Das zwangzigjährige Bestehen wird 1974 groß im Rahmen eines Festabends mit dem Kolpingchor gefeiert. Bezugspunkt war damals nicht der Marktratsbeschluss, sondern die 1954 erfolgte erstmalige Beteiligung der Gemeindean einer Jugendbuchaktion. Nach Errichtung der neuen Turnhalle wird 1977 die Bücherei in den Verbindungsgang zwischen Turnhalle und Schulgebäude verlegt. Drei Jahre später feierte die Gemeinde - Berechnungsbasis ist diesmal der Marktratsbeschluss - das 25jährige  Bestehen der Gemeindebücherei.

Seit 2007 ist die Bücherei im Dachgeschoß im ehemaligen Kommunbrauhaus untergebracht.Im 60. Jahr ihres Bestehens wird die Bücherei von Klaudia Laßleben und Rosmarie Freimann betreut und verfügt in der Zwischenzeit über 5000 Medien, die laufend erweitert und erneuert werden. Beim "Tag der offenen Tür" am vergangenen Samstag lud die Bücherei alle Leseratten und Leseneulinge zu einer kleinen Feier "Leselust bei einem Gläschen Wein" ein.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Klaudia Laßleben lobte Bürgermeister Bernhard Graf die positive Entwicklung der Bücherei, über die er sich sehr freue, offenbarte aber gleichzeitig, dass er zwar selbst keine Zeit zum Bücherlesen hätte. Er betonte, dass jetzt auch der Brandschutz gesichert sei und sicherte den Verantwortlichen auch künftig die Unterstützung der Gemeinde zu. 2014 seien die Ausleihen um 101 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dabei müsse man allerdings bedenken, dass 2013 die Bücherei länger geschlossen gewesen sei. Mit einem Blumenstrauß bedankte er sich bei Klaudia Laßleben und Rosmarie Freimann für ihren Einsatz seit 14 Jahren.

Anschließend stellte Carine Gröschl, die Leiterin der Neutraublinger Stadtbücherei einige Bücher aus dem Bestand der Hohenfelser Bücherei vor. Besonders ihre Lieblingsbücher wie "Der Sommer, in dem es zu schneien begann", "Altes Land", "Der Tag, an dem ich fliegen lernte" oder auch das Jugendbuch "Kirschen im Schnee" empfahl sie dem Publikum im Trauzimmer des Hohenfelser Kommunbrauhauses. Sie bedauerte, dass die Nachfrage bei den Jugendlichen gering sei, meinte aber, dass diese möglicherweise die Bücherei in der Schulstadt frequentieren. Sie empfahl, dass man einmal im Jahr zumindest einen Klassiker lesen sollte, da dieser eine andere Sprache besitzen würde. Die Referentin erzählte im Gespräch, dass die Stadtbücherei Neutraubling bei 13.000 Einwohnern im besten Jahr 109.000 Ausleihen hatte. Dagegen wurden in Hohenfels 2014 bei ca. 2000 Einwohnner nur 5.000 Medien ausgeliehen.