Es ist schon Tradition und die Gläubigen besuchen am Faschingssonntag mit einer Vorfreude den Gottesdient, voll Erwartung auf die neues Faschingspredigt von Pfarrer Udo Klösel. In diesem Jahr lauschten auch das Prinzenpaar Julia I. und Thomas I. in Beleitung des Gardemädchen Theres Söllner der Faschingspredigt. Sonst sind wenige Kinder der Einladung gefolgt, am Faschingssonntag als Maschkera am Gottesdienst teilzunehmen. Am Ende der Messfeier gab es für alle eine süße Stärkung.
Faschingspredigt
(von Pfarrer Udo Klösel)
Ihr Schwestern und ihr Brüder hier,
gestattet es auch heuer mir,
daß heut´ am Faschingswochenende
ich mich in Versen an euch wende,
und daß die Predigt als Gedicht
ich heute wieder an euch richt´!
Denn was gereimt, was man belacht,
was uns in Versform schmunzelnd macht
- das bleibt im Kopf, das geht ins Herz
- vor allem, wenn es nicht nur Scherz,
wenn´s nicht erdichtet und erdacht,
nicht sinnlos in den Reim gebracht,
sondern - was man zu leicht vergißt! -
die ungereimte Wahrheit ist!
Jedoch an erster Stelle steht
- worum es hier ja immer geht -
die Frohe Botschaft uns´res Herrn,
durch die wir seine Weisung hör´n,
in Gottes Licht die Wahrheit seh´n
und so auf seinen Wegen geh´n.
Von Aussatz taten g´rade eben
die beiden Bibelstellen reden;
die erste aus Levitikus,
die legte fest: Ein jeder muß
in Zukunft abgesondert sein,
die ander´n warnen, „Unrein!" schrei´n,
bei dem an Kopf, Fuß oder Hand
man diese schlimme Krankheit fand.
Die Angst allein Grund dafür war,
war Lepra einst doch unheilbar.
Und so blieb nur, Kontakt zu meiden
mit denen, die an Aussatz leiden.
Man grenzt von ihnen strikt sich ab,
weil´s damals keine Heilung gab.
Um Ansteckungen zu vermeiden,
verweist man die, die drunter leiden,
aus der Gesellschaft, aus dem Leben,
- macht sie zu „Aussätzigen" eben!
Ja, doppeldeutig ist dies Wort,
denn diese Krankheit setzt sich fort,
bestimmt des Kranken ganzes Leben
und niemand kann ihm Hoffnung geben;
er lebt verstoßen, fremd und fern,
gehört nicht mehr zum Volk des Herrn;
es krankt nicht nur der Leib allein,
es frißt sich in die Seele ein:
Ich bin verflucht und darf nicht heim,
werd´ niemals mehr bei Meinen sein;
fern von zuhause, obdachlos
- das ist mein traurig, bitt´res Los!
Ich lebe, doch bin quasi tot
- das ist mein Schicksal, meine Not!
Wer Lepra hatte, war allein,
vor Gott und Menschen nicht mehr rein;
die Angst, zu werden angesteckt,
sich hinter dem Gebot versteckt.
Doch wie so oft, wie´s Sprichwort sagt,
gibt Angst nicht immer guten Rat.
D´rum überwindet Jesus auch
die Angst und jenen alten Brauch;
er öffnet´s Herz und seine Hände,
mit ihm kommt jetzt die große Wende:
Denn als ein Kranker tritt heran,
die Knie beugt und fleht ihn an,
ihn bittet, daß er rein sein mag
- das war wahrhaft ein großer Tag;
denn Jesus heilt ihn, macht ihn rein,
und fortan darf er wieder sein
ein Glied des Volkes, Gottes Kind,
so wie es alle ander´n sind!
Ein Wunder läßt der Herr gescheh´n,
daß alle sehen und versteh´n:
Mit ihm bricht Gottes Reich schon an!
Kein Wunder, daß nicht schweigen kann
- er, der von Herzen sich jetzt freut,
weil er vom Aussatz ist befreit!
Ja, Gottes Reich bricht deshalb an,
weil Jesus überwinden kann
die Angst der Menschen und ihr Leid,
weil jetzt mit ihm beginnt die Zeit,
da Grenzen werden überwunden,
da Vorurteile sind verschwunden,
da es nicht „unrein" gibt, nur „rein",
da alle soll´n „Gemeinschaft" sein,
da Gräben werden überwunden,
da Einheit wird gesucht und g´funden,
da Menschen aufeinander schauen
da gilt: „Mit Christus Brücken bauen!"
Doch sieht es so nur selten aus,
schau´n wir jetzt in die Welt hinaus;
so viel an Feindschaft, Terror, Streit,
so viel an Krieg, Gewalt und Neid;
so viel an Zwietracht, Fanatismus,
an Fremdenhaß und an Rassismus,
an Spott auf Gott und Religion
- wie selten wir´s gesehen schon!
Ach, könnt´ die Welt zusammenfinden,
Gräben und Mauern überwinden,
endlich den Weg des Friedens geh´n
und sich versöhnen und versteh´n,
statt Haß und Streit sich doch vertrauen
und dann: „Mit Christus Brücken bauen"!
Ein erster Blick geht sorgenvoll
zu jenen, die ganz irr und toll
im Nahen Osten wüten, morden
- des „IS" Islamisten-Horden!
Für einen heil´gen Gottesstaat
- dafür sie blutig säh´n die Saat!
Ganz radikal in Allahs Namen,
mit langen Bärten, schwarzen Fahnen
da zieh´n sie aus und bringen Tod,
viel Elend, Angst, Vertreibung, Not
- für alle, die in ihren Augen
nicht einhalten den wahren Glauben:
die Christen, die seit Jesu Tagen
dort seine Botschaft weitertragen;
genauso auch Jessiden, Kurden
schon ihre Terror-Opfer wurden;
und selbst die eig´nen Glaubensbrüder
machen sie ohne Gnade nieder
- wenn sie den Ramadan nicht halten,
wenn zuviel schaut aus Burka-Falten,
wenn sie ertappt beim Fußballschauen
- denn das schon ist für sie ein Grauen
und fordert Strafe - Tod allein!
Soll das ein guter Glaube sein?
Und dann die Geiseln, die sie nahmen,
die ihnen in die Finger kamen:
Nach Monaten voll Angst und Not
ereilt sie grausam dann der Tod:
Orange gekleidet knien sie da
und warten auf die Scharia,
auf´s Schwert der Terror-Islamisten:
Entwicklungshelfer, Journalisten,
Japaner, Amis oder Briten
- der Kopf wird ihnen abgeschnitten
und als Trophäe hochgehalten!
Und dies wird nicht für sich behalten
- es wird gefilmt, ins Netz gestellt
- wie ist doch so pervers die Welt,
wie wird der Mensch zum Monster hier
- so grausam ist kein and´res Tier!
Doch sind es oft gerade eben
nicht jene Moslems, die dort leben
und schon seit vielen hundert Jahren
den Christen gute Nachbarn waren.
Der Terror, der ist importiert
und die, die so fanatisiert,
die sind nur - „Gastarbeitern" gleich -
im Kampf für´s Kalifatenreich!
Ja, seltsam und makaber ist:
dort wird der Tour- zum Terror-ist!
Und nicht nur aus Arabien
und Afrika zieh´n sie dorthin;
nicht wenige der Dschihadisten,
die sich mit Greueltaten brüsten
und dort den Heil´gen Krieg jetzt führen,
sich ließen radikalisieren
ganz fern von ihrem „Wirkungsort";
denn jener Haß pflanzte sich fort
in England und in Frankreich auch,
wo man nach Islamistenbrauch
mit Predigten voll Zorn und Haß
sich rekrutiert ohn´ Unterlaß
stets neue Kämpfer für Allah.
Ja, traurig, aber leider wahr!
Und selbst aus unser´m deutschen Land
so mancher seinen Weg schon fand
aus ´ner Moschee mit Haß-Imamen
auf falsche Islamisten-Bahnen;
auf dunklen Wegen - finanziert
von reichen Scheichs ganz ungeniert -
sie reisen über die Türkei
in Syrien und im Irak ei(n);
hier ist ihr Ziel das Kalifat,
das jener ganz in Händen hat,
der zum Kalifen sich gemacht
und strebt nach Herrschaft und nach Macht,
nach einem strengen Gottesstaat,
als Frucht von blutig roter Saat;
dafür sie kämpfen, morden, hassen,
bereit, das Leben gar zu lassen,
weil man als Märtyrer ja dann
ins Paradies einziehen kann,
wo Jungfrauen sie schon erwarten
im ewiggrünen Freudengarten!
Dafür sie lassen hier auf Erden
für viele schon „die Hölle" werden.
Nein, Gott hier nicht dahinter steht,
wenn es so teuflisch bös´ zugeht!
Könnt´ doch die Welt zusammenfinden,
Gräben und Mauern überwinden,
endlich den Weg des Friedens geh´n
und sich versöhnen und versteh´n,
statt Haß und Streit sich doch vertrauen
und dann: „Mit Christus Brücken bauen"!
Es war vor genau hundert Jahr´,
daß in Europa Weltkrieg war;
es war der „Erste", weil hernach
ein „Zweiter" noch vom Zaune brach,
der noch viel grausamer und schlimmer
- ja, das beherrscht der Mensch halt immer!
Weil man erschoß Franz Ferdinand,
mobilisierte manches Land;
und nach verstrich´nen Ultimaten
erfolgten Kriegserklärungen auf Raten
- erst Österreich an Serbien;
und bald stand Großbritannien
sowie auch Rußland und Frankreich
im Kriege mit dem Deutschen Reich!
Man taumelte schier in den Krieg
und glaubte an den schnellen Sieg;
doch brach ein Massenmorden los
- vier Jahre fried- und hoffnungslos:
Verdun und Ypern, Marne-Schlacht
- Europa sank in dunk´le Nacht;
es gingen schier die Lichter aus
für manches Land und Herrscherhaus!
Zu Land, zu Lüften und auf See,
im Schützengraben mit MG;
mit Bajonett, Mann gegen Mann
trat man zu Sturmangriffen an,
und neue Flammenwerfer schafften
verbrannte Erde, Mondlandschaften;
mit Giftgas und Schrappnellen man
sich unter Trommelfeuer nahm;
mit Stacheldraht und Stellungskrieg
blieb aus der schnell erhoffte Sieg.
Nur einmal die Gewehre schwiegen,
einmal ließ man die Waffen liegen
und legte alle Feindschaft nieder:
Als beide Seiten Weihnachtslieder
voll Friede und voll Hoffnung sungen
- da war der Kriegslärm kurz verklungen!
Auf Flanderns Feldern dies geschah,
der „Weihnachtsfriede" wurde wahr,
weil sich Soldaten hier wie dort
sich wünschten weg von diesem Ort
des Todes und der Grausamkeit;
sie spürten, daß es wär´ die Zeit,
um mit den Lieben - fern daheim -
zur Heil´gen Nacht vereint zu sein!
Wenn auch die Heimat blieb weit fort,
so schuf man doch sich einen Ort
- wenn auch nur kurz, für Tage, Stunden -,
da Krieg und Töten überwunden,
da Fremde hab´n zusammeng´funden,
da man im Gegner Brüder sah
- vereint im Elend sich ganz nah!
Im großen Krieg ein kleiner Frieden
- wie es verkündet uns hinieden
die Engel einst in Heil´ger Nacht
- das hat für kurze Zeit vollbracht
der kleine Mann, der sonst ja bloß
das elende, fatale Los
ausbaden muß, das die bestellt,
die groß und mächtig in der Welt.
Warum dies´ Wunder möglich war
Weihnachten vor hundert Jahr´?
Weil man auf beiden Seiten stand
im Glauben fest im Abendland.
Dies waren halt noch and´re Zeiten
- das wird hier niemand wohl bestreiten!
Doch mein´ ich nicht das Kriegsgeschehen!
Ich meine das, was wir gesehen
und auch gehört vor kurzer Zeit,
nicht fern von uns, ja gar nicht weit:
denn einst, da brachen Weihnachtslieder
die Grenzen und die Mauern nieder!
Doch heut´- heut´ singen Weihnachtslieder
die drüb´n in Dresden - von PEGIDA! -
und wollen dort im Sachsenland
verteidigen das Abendland
- mit Propaganda, islamkritisch,
mit Menschen, die sonst nicht politisch,
doch jetzt verängstigt und verführt
und auch instrumentalisiert
mit Fremdenhaß und braunem Stuß!
Doch Gott sei Dank scheint damit Schluß;
genauso schnell, wie sie begonnen
die Montagsdemonstrationen,
genauso schnell ist auch verpufft
die künstlich aufgeheizte Luft!
Und wenn wir g´rad´ PEGIDA nennen
samt denen, die ihr „nachirennen"
und deren Weihnachtslied-Aktion,
so komm ich nicht umhin, muß schon
ein wenig hier satirisch werden
- scheinbar das Wichtigste auf Erden! -
und ehrlich hier jetzt hinterfragen
und als ein Christenmensch euch sagen:
Mir kommt es schon recht komisch vor,
wenn „Stille Nacht" im Sachsenchor
erklingt - damit verteidigt werde
die „freie deutsche Heimaterde"
und jenes Abendland, das man
längst nicht mehr „christlich" nennen kann!
Und dies in Dresden, wo g´rad´ eben
knapp zwanzig Prozent Christen leben!
Ja, früher rissen Weihnachtslieder
die Grenzen und die Gräben nieder!
Heut´ werd´n sie dazu pervertiert
und auch instrumentalisiert,
um auszugrenzen und zu spalten,
von jenen, die´s bedrohlich halten,
daß monatlich - wie´s halt so geht! -
der Halbmond über Deutschland steht!
Um´s christlich´ Abendland zu schützen
wohl keine Weihnachtlieder nützen!
Es hilft da bloß und nur allein,
christlich zu leben, Christ zu sein!
Könnt´ doch die Welt zusammenfinden,
Gräben und Mauern überwinden,
endlich den Weg des Friedens geh´n
und sich versöhnen und versteh´n,
statt Haß und Streit sich doch vertrauen
und dann: „Mit Christus Brücken bauen"!
Wenn von Satire und PEGIDA
gerade hier die Rede war,
denk´ ich natürlich jetzt daran,
was man nur schwer verstehen kann:
„Charlie Hebdo" seit Jahren schon
greift mit satirisch-frechem Ton
die Menschen an, die an Gott glauben
- man könnt´ auch sagen, daß sie rauben
gläubigen Menschen ihre Würde,
verletzen jene letzte Hürde,
die jeder Mensch für sich besitzt
- ich sag´ es jetzt recht „zugespitzt":
„Charlie Hebdo" gerade raubt
die Freiheit, die man endlos glaubt
und die mit „Stiften" man verteidigt,
indem man Gläubige beleidigt
- ob man nun Jude oder Christ
oder auch eben Moslem ist!
Groß war der Schrei und das Entsetzen,
als nach dem jahrelangen Hetzen
im Januar Islamisten kamen,
an „Charlie" grausam Rache nahmen
mit einem blut´gen Attentat;
für sie war´s eine Heldentat
in Mohammeds und Allahs Namen!
Uns anderen dagegen kamen
Abscheu und Trauer in den Sinn;
und viele kamen nicht umhin,
gegen den Terror aufzusteh´n;
zigtausende konnte man seh´n,
die durch Pariser Straßen zogen.
Sie so klar Stellung hab´n bezogen
für Meinungs- und für Pressefreiheit,
für Brüderlichkeit und für Gleichheit!
Und an der Spitze demonstrierten
- so Bilder es uns suggerierten! -
so mancher Promi und Staatsmann;
und auch sah selbstverständlich man
die Staatsfrau Nummer eins inmitten
- Frau Merkel ließ sich nicht lang´ bitten!
Auch sie war plötzlich jetzt „Charlie";
den Namen jeder sich verlieh!
Erlaubt, hier kurz noch einzuhaken
und diesen Satz zu hinterfragen:
Ich will zwar klar verurteilt wissen,
wenn Islamisten dreist erschießen,
ja massakrieren und abschlachten,
wen sie für schuldig nur erachten.
Doch kann ich auch nicht übergeh´n
und einfach nur beiseite seh´n,
wenn „Charlie" mit der spitzen Feder
in Glaubenssachen zieht vom Leder,
und mit Cartoons, die haßversetzt,
uns Gläubige und Gott verletzt,
und so genauso trennt und spaltet
- so wohl kein gutes Miteinander waltet!
D´rum Freiheit ja, und Demokratie
- doch sag´ ich nicht: „Je suis Charlie!"
Könnt´ doch die Welt zusammenfinden,
Gräben und Mauern überwinden,
endlich den Weg des Friedens geh´n
und sich versöhnen und versteh´n,
statt Haß und Streit sich doch vertrauen
und dann: „Mit Christus Brücken bauen"!
„Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben!"
Welch ein Erfolg für´s deutsche Streben,
daß uns´re Jungs zum vierten Mal
eroberten den Weltpokal!
Nach Bern, nach München und nach Rom
hab´n wir am Amazonasstrom
im letzten Jahr es wieder g´schafft
im Fußball die Weltmeisterschaft!
Erstmals in Südamerika
wurd´ dies für Europäer wahr!
Der Start allein war fulminant
- mit vier zu null wir überrannt
das Landesteam der Portugiesen
(Ronaldo kam nicht oft zum Schießen!)!
Nach zwei zu zwei mit den Ghanaern
gelang es den Amerikanern
trotz Klinsi nicht, uns zu besiegen;
die erste Hürde war erstiegen.
Und weiter in den nächsten Runden
hab´n wir dann doch noch überwunden
Algerien mit Ach und Krach
und die Franzosen noch hernach.
Und dann das Spiel der Ewigkeit,
zum Wegschau´n blieb da keine Zeit,
denn Tore fielen im Akkord:
Mit eins zu sieben - Weltrekord! -
hab´n wir Brasilien flachgelegt,
den Gastgeber hinweggefegt!
Man könnt´ auch sagen - ganz geschickt:
Mir hab´n dahoam sie heimgeschickt!
Doch bracht´ uns große Ehre ein,
daß uns´re Jungs jetzt nicht gemein
und hämisch die Besiegten foppten
- sie vielmehr ihre Leistung toppten,
indem sie dann als faire Sieger
sich beugten zu den Loosern nieder,
die jetzt die Welt nicht mehr kapiert
und weinten völlig ungeniert!
Dann´s Endspiel - nicht zum ersten Male
kam es zu solch einem Finale!
Doch diesmal in Maracana
es doch was ganz besond´res war,
denn wurden da auf´s Feld geschickt
der Päpste Franz und Benedikt
Heimatnationalmannschaften
- jawohl, denn beide Länder schafften
gemeinsam ein WM-Finale
tatsächlich schon zum dritten Male!
Doch erst- und einmalig war schon
die Gegen-Papst-Konstellation!
Und dann begann am Zuckerhut
mit Freude, Pep, Elan und Mut
das Endspiel; es ging hin und her
- auch wenn am Ende mehr und mehr
die Fouls die Burschen niedermähten,
wenn d´Argentinier erspähten
den Schweini und den Philipp Lahm
- es zu unschönen Szenen kam;
man kämpfte schier bis auf das Blut
mit Teamgeist und mit Opfermut;
und von ´nem Schlag noch ganz benommen,
gerade erst zu sich gekommen,
fragt Christoph Kramer noch ganz wirr:
„Sind wir denn im Finale hier?"
Nicht Maradonnas „Gottes-Hand",
nicht Brehme, der am Elfer stand,
- daß dieses Mal wir durften siegen,
das hat ein super Tor entschieden,
das in der Spielverlängerung
ein junger Spieler sich errung;
den Torwart alt er ausschau´n ließ
- d´rum „Götz-sei Dank!" es nunmehr hieß!
Und selbst hoch über Rios Strände
spannt´ Christus schwarz-rot-gold die Hände!
Mit dem Pokal kehrten sie heim;
sie waren, was sie wollten sein:
nicht „Weltmeister der Herzen" nur
- nein, wirklich WM-Helden pur!
Es warteten die Menschenmassen,
der Jubel war fast nicht zu fassen,
im Freudentaumel unser Land
- und vorn, vor der Fan-Meile stand
das Siegerteam, uns wohlbekannt
- auch gerne „Jogis Jungs" genannt.
Ja, Jogi Löw hat es vollbracht,
daß uns´re Mannschaft nicht mit Macht,
mit Kraft und Können nur allein
am Ende konnt´ Weltmeister sein;
genauso wichtig war gewiß,
daß richtig es ´ne „Mannschaft" is(t),
bei der man kennt sich und vertraut,
bei der man auf den ander´n schaut,
bei der gilt mit- und füreinand´
- das hat geschafft nur unser Land!
Den Teamgeist spürte man auch jetzt,
beim Berliner Willkommensfest,
bei dem am Brandenburger Tor
die Burschen uns dann tanzen vor
den Gaucho-Tanz, der heiß bewegte
und manchen Mißmut auch erregte.
Doch dies war nur für kurze Zeit,
hatten doch uns´re Jungs gezeigt,
daß sie weltoffen, tolerant
sind Botschafter für unser Land.
So könnt´ die Welt zusammenfinden,
Gräben und Mauern überwinden,
endlich den Weg des Friedens geh´n
und sich versöhnen und versteh´n,
statt Haß und Streit sich doch vertrauen
und dann: „Mit Christus Brücken bauen"!
Noch vieles gäb´ es so zu sagen
und manches auch zu hinterfragen,
wo Einheit könnte wirklich werden,
wo sie ersehnt wird hier auf Erden:
Zum Beispiel auch in Afrika,
wo letztes Jahr von Ebola
viel´ Menschen wurden hingerafft
- ja, hier hat es die Welt geschafft
geeint den Kranken beizusteh´n
- viel öfter sollt´ man sowas seh´n!
Denn auf dem gleichen Kontinent
man auch den Islamismus kennt;
genauso teuflisch und grausam
wirkt wie „IS" „Boko Haram";
sie morden, töten, brennen nieder,
und noch viel schlimmer: immer wieder
hab´n Mädchen sie in ihren Händen,
die sie versklaven und auch schänden.
Und nennen möcht´ ich dieser Tage
natürlich auch die große Frage,
die ungelöst im Raume steht,
wie es der Ukraine geht?
Nach Freiheit und Demokratie
brach wieder auf, was wir ja nie
gedacht mehr hätten seit Jahrzehnten,
was wir längst überwunden wähnten:
der „Kalte Krieg" - West gegen Ost;
den Rußlands Putin war erbost,
daß man in Kiew westlich schielt
- was er dann für bedrohlich hielt!
D´rum griff er flugs mit Hintersinn
ganz einfach nach der schönen Krim!
Und wenn man schon tut expandieren,
so kann man doch gleich annektieren
und einmarschieren ganz geheim,
wo künftig es soll russisch sein.
Daß Friede bleibt trotz Unbehagen
- das hoffen wir in diesen Tagen;
das zielte und das strebte man
auf manchem Gipfeltreffen an
- zuletzt in Minsk; und stets voran
gab Mutti Merkel d´Töne an!
Uneinigkeit und Streit man fand
auch hie und da in unser´m Land;
besonders wurd´ dies offenbar,
wenn man recht oft auf Reisen war;
denn Streiks traf man fast immer an
beim Fliegen wir auch bei der Bahn;
ja, hart auf die Geduld gestellt,
das Reisen ziemlich arg vergällt
und Wartezeiten, die verdrießen,
für die, die darauf angewiesen;
der Unmut noch viel größer war,
ist offensichtlich doch und klar,
daß man mit Streiks erfahrbar macht
die eigene Gewerkschaftsmacht;
und auch ist doch der blanke Hohn
der Ruhestand und auch der Lohn,
die den Piloten schon längst eigen
- und trotzdem müssen sie noch streiken!
Und dann - man kann es nicht umgeh´n -
Uneinigkeit man auch kann seh´n,
wenn wir in uns´re Kirche schau´n
- dem Herrn würd´s manchmal da wohl grau´n!
So ist wohl manchem Kurienmann
suspekt, wenn sieht Franziskus man,
wie er die Kirch´ erneuern sucht,
und hat wohl heimlich auch geflucht
- weil er möcht´ neue Wege geh´n
und alle Menschen auch versteh´n.
Ja, Papst Franziskus ist spontan,
wodurch er auch verwirren kann
mit manchem Wort, das schnell gesagt
und auch nicht recht groß hinterfragt;
so hat er kürzlich irritiert,
indem er Schläge toleriert;
und mancher hat ihm auch geflucht,
weil´s Gleichnis der Kaninchenzucht
im Sinne der Familienplanung
er wählte - sicher ohne Ahnung,
welch große Resonanz es fand,
gerad´ im Kleintierzüchterstand!
Und als das Weihnachtsfest dann kam
griff heftig er die Kurie an;
er hat ihr diagnostiziert,
daß sie recht heftig laboriert
an fünfzehn Krankheiten, die man
in Rom nicht übersehen kann,
und die mit höchsten Kirchenehren
wie die Kaninchen sich vermehren:
Rivalität und Eitelkeit,
Profitgier und Geschwätzigkeit
geschloss´ne Zirkel, Schleimerei,
ein schizophrenes Einerlei
und Alzheimer, spirituell!
Ja, unser Papst ist originell,
weil es ihm geht in jedem Fall
um Jesus Christ - das Original!
Mit ihm, dem Herrn, hab´n wir begonnen,
mit ihm wir jetzt zu Ende kommen:
Er eint, indem er Krankheit heilt
- dies damals wie in uns´rer Zeit!
Und Wunder wirkt er nicht allein
- er lädt uns alle dazu ein,
mit ihm auf and´re zuzugehn
und jene Wege auch zu seh´n.
Wie nötig wär´, wie´s Jesus sagt,
daß jeder neue Schritte wagt,
die einen und Gemeinschaft stiften,
die´s Miteinander nicht vergiften,
Versöhnung schenken und schon sind
für jedes einz´lne Menschenkind!
D´rum laßt uns „Bruder" ihn stets nennen
und auch zu ihm uns stets bekennen,
wie es in uns´rer Bischofsstadt
im letzten Jahr geklungen hat,
als „Katholikentag" dort war
in gläubig-froher Feier-Schar:
„Du bist der Eckstein, der uns zusammenhält,
unsere Hoffnung für diese deine Welt.
Du bist Versöhnung, wenn Feindschaft uns entzweit,
unsere Hilfe in Not und allem Streit."
Ja, darauf laßt uns stets vertrau´n
und stets auf den Erlöser schau´n
- und laßt uns singen jetzt zusammen:
„Mit Christus Brücken bauen!" Amen.