TotengedenkenViele Bürger und die Vereine des Hohenfelser Landes hatten sich mit ihren Fahnenabordnungen auf dem Platz vor dem Kriegerdenkmal versammelt. Im Gedenkgottesdienst zuvor hatte Pfarrer Udo Klösel auf die besondere Bedeutung des Volkstrauertages 2014 hingewiesen:  100 Jahre: Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges, 75 Jahre: Gedenken an den deutschen Überfall auf Polen und Beginn des Zweiten Weltkrieges, 25 Jahre - Fall der Berliner Mauer. Man begehe den Volkstrauertag aber auch deshalb unter einem besonderen Vorzeichen, weil wir uns gerade heuer mit dem konfrontiert sehen, was wir als überwunden glaubten oder zumindest hofften: die Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine und der Terror des sogenannten "Islamischen Staates" in Syrien und im Irak.

In besonderer Weise erinnern wir uns an den Sommer 1914 als aufgrund des Versagens von Diplomatie und Politik Europa wie ein "Schlafwandler" in die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" taumelte. Pfarrer Wilhelm Ertl verzeichnete nach dem Ende des Krieges 55 Gefallene, an die das Bild am Kreuz vor dem Altar erinnern soll. Weltweit waren es etwa zehn Millionen Gefallene - Verwundete, Versehrte, "Kriegszitterer" oder daheim durch Hunger zu Tode gekommene nicht mitgezählt. Die Folgen der Angst, die die Menschen auf den Schlachtfeldern Europas erfuhren, waren die Not und Unsicherheit der Weimarer Republik und 25 Jahre später ein neuer Krieg, der noch schrecklicher, grausamer und globaler war.

Für die Gemeinde Hohenfels sprachen Bürgermeister Bernhard Graf und für die SKK Hohenfels Vorsitzender Georg Münchsmeier. Sie gedachten der Opfer von Krieg und Gewalt, der Volkstrauertag solle uns dazu mahnen, uns für eine Welt einzusetzen, in der Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit herrschen. Wir verneigen uns heute vor all denjenigen, die im guten Glauben an ihre Pflichten und Aufgaben ihr Leben oder ihre Gesundheit verloren haben. Und wir verneigen uns vor denen die den Tod durch die Naziregierung erlitten, weil sie sich diesem ungerechten Krieg entziehen wollten oder als Widerstandskämpfer versuchten, dem Krieg ein Ende zu machen.

Nach den Kranzniederlegungen durch die Sprecher endete die würdige Gedenkfeier, die von der Kolping-Jugendblaskapele Hohenfels unter Leitung von Patrick Siebenborn musikalisch gestaltet wurde, mit der deutschen und bayerischen Nationalhymne. Den meisten Teilnehmern war aufgefallen, das zum ersten Mal seit vielen Jahren seitens die amerikanischen Verbündeten der Feier ferngeblieben waren. Bürgermeister Bernhard Graf sagte zum Schluss, dass sie ihn versetzt hätten.