Seit Ostern 1917 gelten als vermißt:

  1. der Bauerssohn Wolfgang Wifling v. Unterödenhardt
  2. der Maurermeisterssohn Max Vogl v. Hohenfels.

32.) Jüngling Xaver Graf, Dienstknecht v. Hohenfels rückte im November 1916 ein, zog dann im Februar 1917 ins Feld als Angehöriger des K. bayr. 27. Inf. Rgt. II. Bat. 6. Compagnie; am 25. Juli 1917 wurde er bei Raduleiti [?] durch einen Schrappnellschuß an beiden Unterschenkel schwer verwundet u. starb am gleichen Tag im Feldlazarett 39 Focsani (Rumänien).
Auf dem dortigen Friedhof St. Mina wurde er mit militärischen Ehren beerdigt. Gottesdienst in der Heimat am 23. August 1917. (21 Jahre alt).

N.B. Am 11. Juli 1917 wurden die Zinnprospektpfeifen der Pfarrkirchenorgel, die bereits seit Januar 1917 beschlagnahmt waren, an die Sammelstelle: K. Bezirksamt Parsberg abgeliefert; dieselben wogen 103 kg. dafür wurden bezahlt 633,90 M.

33.) Der tugendsame Jüngling ehrw. Fr. Florentius [Florentinus!] Feuerer (Anton), Sohn der Gütlerseheleute Joh. Feuerer (Brexlmann [= Hausname]) ein äußerst braver junger Mann trat als kleiner Student bei dem Convent v. Allerheiligsten Sakramente in Bozen/Südtirol ein, besuchte das dortige von Franziskanern geleitete Gymnasium, machte dort vorzügliche Fortschritte wegen seines Talents u. Fleißes u. nahm im Jahr 1912 das Ordensgewand; im Jahre 1913 legte er Profeß ab. Am 1. Mai 1915 wurde er unter die Fahne gerufen, kam nach München zum Ersatzbataillon des 2. Inf. Rgt. Am 11. Okt. desselben Jahres zog er ins Feld nach Frankreich, u. stand ein volles Jahr dort im Kampfe, auch an der Abwehrschlacht an der Somme nahm er teil. Am 1. Nov. 1916 wurde er krank; nach seiner Heilung erhielt er einen 14 tägigen Urlaub in der Heimat und am 16. Febr. 1917 zog er nach Rumänien, (26. bayr. Inf. Rgt. - Gefreiter); dort fiel er am 6. August 1917 bei einem Sturmangriff zwischen den Ortschaften Paraipani u. Cinilea [?]; sein Lebensideal, das Priestertum, hat er nicht erreicht hier auf Erden. Gott gebe ihm den ewigen Frieden. Ave pia anima! Die Gottesdienste mit Libera fanden statt am 30. August 1917 (22 Jahre 10 Mte.)

34.) Der tugendsame Jüngling Josef Meier, Bauerssohn von Kleinmiedersdorf rückte am 23. Mai 1916 nach Regensburg ein, zog am 22. Oktober nach Rumänien und wurde dort am 9. Nov. 1916 am Halse verwundet; nach seiner Heilung kam er zurück nach Regensburg u. mußte Ende Juli wieder nach der Front, diesmal nach Frankreich; bei Ypern traf ihn das feindliche Artilleriegeschoß am Rücken u. am linken Oberschenkel. Er war Inf. bei der 1. Masch. Gew. Comp. 7. bayr. Inf. Rgt. – In der Nacht vom 13. auf 14. Aug. 1917; infolge des großen Blutverlustes starb er schon in der Frühe des 14. August. 19 Jahre 8 Mte. alt.
Er ruht auf dem Militärfriedhofe zu Colliemolenhoek.
Die Gottesdienste fanden statt am 1. Sept. 1917.

35.) Der verheiratete Gütler, Jos. Böhm (v. Hoanl [= Hausname]) v. Großbissendorf rückte als Angehöriger der Landwehr im Sept. 1914 nach Regensburg ein. Im Okt. 1914 ging er zugeteilt dem bayr. Reserve Inf. Rgt- Nr. 11 nach Frankreich, machte dort die Schlachten bei Bau de Sapt (Juni 1915) an der Somme 1916 u. an der Aisne - Ostern 1917 mit; am 16. August 1917 wurde er bei einem Sturmangriff bei Langenmark in Flandern durch eine englische Granate schwer am Rücken mit Ausschuß an der rechten Bauchseite in Höhe des Leibinners verwundet u. starb nach kurzer Zeit. Mit ihm ist ein braver, fleißiger Mann im Alter von 37 Jahren 10 Mte dahingegangen, tief betrauert von seinem Weib und seinen 4 kleinen Kindern u. hochbetagtem Vater; Böhm war ausgezeichnet mit dem bayr. Verdienstkreuze mit Schwertern; er war Gefreiter bei der Sanitätskompagnie.
Die Gottesdienste wurden abgehalten am 10. u. 11. Sept. 1917 (je 2 hl. Seelenämter).

36.) Jüngling Jos. Schlagenhaufer, Bauerssohn v. Großbissendorf, trat im Nov. 1915 beim 11. Inf. Rgt. in Regensburg ein. Nachdem er den Maschinengewehrkurs in Grafenwöhr mitgemacht, ging er zugeteilt, dem 13. bayr. Res. Inf. Rgt. zuerst nach Rußland Okt. 1916, dann nach Rumänien; in Flandern traf ihn am 26. Okt. 1917 an einem „Großkampftage“ die tötliche [sic!] Granate; auf dem Friedhof zu ... in Flandern liegt der 22 jährige brave Jüngling beerdigt. 2 hl. Ämter mit Libera fanden statt in der Pfarrkirche am 15. November 1917. R.i.p.

37.) Jüngling Joh. Liebl, Gütlerssohn v. Stetten 19 Jahre 11 Mte. alt, wurde am 24. Nov. 1916 zum Ersatzbataillon des 11. Inf. Rgt. nach Regensburg einberufen; am 26. März 1917 ging er nach Frankreich, zugeteilt dem 6. bayr. Infr. Rgt. 11. Cie.; in Flandern wurde er am 5. Okt. durch den Luftdruck einer Granate mehrere Meter weit geschleudert, erlitt dabei innerl. Verletzungen u. starb am Abend des 5. Okt. 1917. Mit ihm verlor die brave Familie ihren zweiten u. letzten Sohn. R.i.p. Gottesdienste: 3 hl. Ämter, Libera am 22. Nov. 1917 in der Pfarrkirche.

38.) Der verheiratete Kutscher, Georg Schreiner, Häuslerssohn von Stetten (dessen Mutter nun in Hitzendorf) ging bei Kriegsbeginn mit dem 15. Landwehrregiment ins Feld, zuerst in die Vogesen, später nach Rußland; „der Feldgeistliche rühmte seine auch im Felde“ „so treue Erfüllung in den religiösen Dingen“. Die Compagnie stellte ihm das Zeugnis eines „selten guten Kameraden“ aus: am 6. Nov. 1917 fand er den Tod in den Vogesen durch eine feindliche Granate, er ruht in einem deutschen Friedhof, 37 Jahre alt; in der hiesigen Pfarrkirche wurden die Gottesdienste am 10. Dezember 1917 abgehalten. Inhaber des bayr. Militärverdienstkreuzes.

39.) Josef Weber, Schmiedmeister v. Raitenbuch verließ am 7. Mobilmachungstag die Heimat u. seine Familie; zuerst rückte er an die Westfront, dann wurde er zu einem Sanitätskurs nach Fürth auf 5 Mte abkommandiert; seit 1. Okt. 1916 stand er beim 28. bayr. Inf. Rgt. als Krankenträger in Rumänien; er tat dort seine volle Pflicht „sowohl im siegreichen Vormarsch als im aufreibenden Grabenkriege, in der strengsten Kälte Rumäniens ebenso, wie in der sommerlichen Gluthitze des Landes; er hatte einen unverwüstlichen Diensteifer, der stets hilfsbereit zur Stelle war, besonders hervorgehoben zu werden verdient seine hervorragende Tapferkeit in den schweren Augustkämpfen 1917.“ Soweit seine Compagnieführer. Seine Tapferkeit fand Anerkennung durch Verleihung des eisernen Kreuzes II. Kl. u. des bayr. Verdienstkreuzes mit Schwertern.
Im April 1917 erkrankte er an der Ruhr u. starb am 27. Nov. 1917 im Lazarett zu Buzau in Rumänien, wo er auf dem dortigen Kriegerfriedhofe auch beigesetzt wurde.
Weber war ein fleißiger, braver Mann, den mit Recht seine Witwe u. ihre 6 Kinder beweinen; er erreichte ein Alter von 40 Jahren; die Gottesdienste (3 hl. Ämter mit Libera) wurden in der Pfarrkirche abgehalten am 13. Dezember 1917.

40.) Jüngling Xaver Müller, Bauerssohn v. Affenricht kam am 1. Okt. 1915 zum Armierungsbataillon nach Bayreuth. 14 Monate stand er an der Front, seit 1. Aug. 1917 machte er Garnisonsdienst in Bayreuth u. am 4. Dezember erhielt er einen 14 tägigen Heimaturlaub. Plötzlich am 9.Dezember überfiel den braven, sittenreinen Jüngling ein rasendes Kopfleiden, u. nach Empfang der hl. Sterbsakramente starb er schon am 11. Dezember 1917; er ruht auf dem hiesigen Gottesacker; Beisetzung mit 3 hl. Ämtern am 14. Dezember 1917.“

Nach all den Gefallenen der Front hat nun Pfarrer Ertl ein besonderes Kriegsopfer einzufügen – Müller Michael Wurm von der Fuchsmühle, der von „Hamsterern“ auf Raubzug ermordet wurde. Der Hohenfelser Pfarrherr kann diese Mordtat nicht nur niederschreiben, sondern sie auch durch Zeitungsberichte und sogar durch Photographien ergänzen:

„NB. Ein Kriegsopfer: Raubmord in Fuchsmühle!
Am Vorabend des Dreikönigsfestes 1918 – 5. Januar Samstag – in den Abendstunden 7 – 8 h kam der verheiratete Müller u. Gütler Michael Wurm, ein sehr braver Mann, in Begleitung seiner Kinder, des 12 jährigen Max u. der 22 jährigen Sophie in den über der Straße liegenden Stall, um das Vieh zu tränken. Dort hatten sich versteckt sogenannte „Hamsterer“, die Leute von der Stadt, die wegen der knappen Lebensmittel wegen des Krieges sich auf dem Lande solche holten; es waren dies der ledige Tapezierer Alex. Hösl aus Regensburg, ein gewisser Steiner, Artist aus München u. 2 Dirnen; ohne allen Anlaß stürzte sich Steiner auf Vater Wurm, warf ihn zu Boden u. versetzte ihm 2 Stiche, einen in die Lungen u. einen in die Hüfte (von rückwärts). Die eine Frau packte den Max, der die Laterne wegwarf, die andere die Sophie. Max stellte sich, da ihn das Frauenzimmer an der Gurgel hatte, tot, deshalb ließ ihn das Weib aus; zum Glück war das Licht ausgelöscht u. so konnte Max unter das Vieh hinunterkriechen; Sophie rieß sich mit Gewalt los rief die Mutter zu Hilfe u. lief dann zur „Friesmühle“, wo sie die Müller Etz u. Roggenhofer Michl/Winklmühle herbeiholte; unterdessen eilte die Mörderbande in das Wohnhaus, wo sie nahezu 500 M stahl.
Vater Wurm starb nach wenigen Minuten in den Armen seiner Gattin im Stalle. Eine furchtbare Aufregung bemächtigte sich der ganzen Gegend; die Teilnahme der Pfarrei war eine allgemeine. 10 Kinder waren ja des besorgten Vaters beraubt. Schon am nächsten Tage – Sonntag 6. Januar 1918 – wurde die Bande in Regensburg verhaftet. Am 9. Januar beerdigten wir im hiesigen Friedhofe das arme Opfer unter riesiger Beteiligung von nah u. fern; so etwas hatte Hohenfels noch nicht gesehen. Ein geistlicher Bruder des Ermordeten (H.H. Benefiziat Karl Wurm v. Zandt b. Kötzting) las am Beerdigungstage u. am folgenden Morgen je eine hl. Beimesse bei den Trauerämtern. Der lb. Gott verschone unsere Gegend von weiterem Unglück u. gebe dem bedauernswerten Mann, der in einem Alter von 53 Jahren 9 Mten auf so tragische Weise um`s Leben gekommen, den ewigen Frieden!

NB. Zu Kriegszwecken wurden am 8. Febr. 1918 die zwei Glocken von St. Sebastian (152 kg schwer) u. das 2. kleine Glöcklein v. Sichendorf eingezogen; für erstere erhielt die Stiftung den Preis von 684 M; für letzteres 54 M; sämtliche Pfarrglocken gab die Academie der K. Tonkünste München wegen ihres Kunstwertes vorläufig frei.

41.) Seit 1. Okt. 1916 galt der verheiratete Gütler Johann Ferstl v. Haasla, Landsturmmann beim K. Bayr. Res. Inf. Rgt. Nr. 21 6 Cie als vermißt; erst 1 ¼ Jahren erklärte ein in englische Gefangenschaft geratener Kamerad, daß derselbe in einem Schützengraben an der Somme in Nordfrankreich durch Kopfschuß an diesem Tage den Tod gefunden. Joh. Ferstl mußte am 26. Mai 1915 zum 11. Inf. Rgt. nach Regensburg einrücken; am 4. Januar 1916 zog er ins Feld u. schon am 1. Okt. desselben Jahres starb er für Gott u. Vaterland; er war ein braver Mann, ein guter christlicher Vater, den mit Recht seine Gattin u. 4 kleine Kinder beweinen: für den 38 jährigen Soldaten wurden am 29. Januar 1918 die Gottesdienste in der Pfarrkirche abgehalten. R.i.p.

42.) Jüngling Josef Wittl, Gütlerssohn von Hohenfels (v Adl [= Hausname]) trat am 14. Januar 1915 als Kriegsfreiwilliger beim 1. Feldartillerieregiment II. Ers. Abtlg. 4. Ers. Batt. zu München ein; schon am 24. März d. gl. Jhr. zog er ins Feld nach Nordfrankreich; am 28. Juli desselben Jahres wurde er durch eine Granate verschüttet u. damals wurde der Grund zu dem so frühen Tod des erst 22 jährigen Jünglings gelegt. 6 Tage lag er im Feldlazarette zu Haubourdin bewußtlos u. nachdem er eine schwere Lungenentzündung überstanden im Reserve Lazarett zu Frankfurt, da war er seit dieser Zeit Diener bei seinem Oberleutnant, mit dem er nach Rumänien, an die Südfront nach Tirol etc. ging; am 5. März 1918 fand er wegen schweren Lungenleidens Aufnahme in der Heilanstalt zu Donaustauf, von wo aus er am 20. März in das Elternhaus von seinem Vater geschafft wurde; nach öfteren Empfang der hl. Sterbsakramente wurde er hier am 26. März 1918 nachm. ½ 2 h von seinem Leiden, das er überaus geduldig ertragen, durch einen sanften Tod erlöst. Die Beerdigung fand statt auf dem Gottesacker der Pfarrei am Gründonnerstag. Die Leichengottesdienste wurden abgehalten am Osterdienstag. R.i.p.

43.) Der Metzgers- u. Gastwirtssohn August Lassleben (Loh [= Hausname]) wurde am 5. Jan. 1917 zum 11. Inf. Rgt. nach Regensburg einberufen; im Juni des gl. Jhr. rückte er ins Feld; bei der großen Frühjahrsoffensive 1918, die Deutschlands Truppen gegen England u. Frankreich unternahmen, fiel er am 29. März, schwer verwundet durch einen Granatsplitter; sein Bruder „Wolf“, der mit ihm bei der gleichen Compagnie stand u. einige Kameraden begruben ihn auf dem Friedhofe zu Archiet le Grand [Achiet le Grand] nordwestl. v. Bapaume in Nordfrankreich; die Gottesdienste fanden statt am 23. u. 24. April 1918. R.i.p.

44.) Der Gütlerssohn Erasmus Wifling v. Machendorf wurde am 23. Mai 1916 einberufen zum 11. Inf. Rgt. nach Regensburg; am 23. Okt. 1916 rückte er zugeteilt der 4. Cie. des. akt. 11. Inf. Rgt. Maschinengewehrabtlg. an die Westfront nach Frankreich. Bei der großen Frühjahrsoffensive 1918 fiel er am Ostertage 31. März in einem Alter von 21 Jahren; Gottesdienste fanden statt am 29. April 1918.  R.i.p.

45.) Landwehrmann Michl Schiedrich, verh. Taglöhner v. Hohenfels rückte am 9. Aug. 1914 nach Regensburg ein, er ging am 5. Okt. desselben Jahres zugeteilt dem 11. bayr. Res. Inf. Rgt. in die Vogesen, machte alle Kämpfe an der Westfront mit, war nie krank u. wurde niemals verwundet, da in der Angriffsschlacht bei Noyon in Frankreich wurde er durch ein feindliches Artilleriegeschoß verschüttet, so daß der sofortige Tod eintrat; er konnte nicht mehr ausgegraben werden; ein braver, eifriger Mann, ein „äußerst braver, pflichtgetreuer Soldat“, der mit dem eisernen Kreuz II. Kl. ausgezeichnet wurde, ging mit ihm dahin.  R.i.p.
Gottesdienst am 27. Juni 1918.

46.) Jüngling Norbert Obletzhauser, Gastwirts- u. Bäckermeisterssohn von hier rückte am 26. Januar 1918 beim 11. Inf. Rgt. in Regensburg ein, wurde dann vom 4. März desselben Jahres auf 8 Wochen beurlaubt; am 21. Juni lief der Urlaub ab u. Norbert ging dann wieder zu seinen Truppenteile zurück. Totkrank langte er am 29. Juni im Elternhause an, empfing an demselben Tage noch die hl. Sterbsakramente u. starb nach qualvollem Leiden am 3. Juli 1918 nachts 12 h in einem Alter von 19 Jahren; er wurde auf dem hiesigen Friedhofe beerdigt am 5. Juli.  R.i.p.

47.) Jüngling Jos. Zupfer, Brauer von hier war bei Kriegsbeginn in Frankfurt a.M. beschäftigt, von dort rückte er am 4. Mobilmachungstage (5. Mai 1914) [natürlich der 5. August 1914!] als Ersatzreservist bei einem preußischen Landsturm Inf. Ersatzbataillon ein u. macht den Feldzug gegen Frankreich mit bis Frühjahr 1915. Am 10. März desselben Jahres wird er verschüttet, wobei ihm 4 Rippen eingedrückt worden waren; seit dieser Zeit war seine Gesundheit erschüttert; er starb 37 Jahre alt am 24.Juni im städtischen Krankenhaus zu Frankfurt a.M.; auf dem dortigen Friedhof fanden seine sterblichen Überreste ihre letzte Ruhestätte. Gottesdienst in der Heimat am 18. Juli 1918.  Ri.p.

48.) Der verheiratete Taglöhner Xaver Koller v. Hohenfels trat im Mai 1915 beim 11. Inf. Rgt./ Regensburg ein, kam dann nach 8 Wochen in ein militärisches Laboratorium in Ingolstadt, hernach zum Ersatz Inf. Rgt. Nr. 5 und rückte ins Feld ab nach Russland, später nach Frankreich, am 13. August wurde er durch Granatschuß sofort getötet, 36 Jahre alt in Thannweiler [Thanvillé, Elsaß] bei Schlettstadt [Sélestat, Elsaß] liegt er auf deutschem Boden begraben; er war ausgezeichnet mit dem eisernen Kreuz II. Kl. Eine Witwe und 3 Kinder mit 10, 8 u. 5 Jahren trauern ihm nach. Gottesdienst am 29. Aug. 1918.  R.i.p.

49.) Jüngling Anton Götz, Bauerssohn v. Kleinbissendorf rückte am 23. Mai 1916 beim 11. Inf. Rgt. in Regensburg ein, im November des gleichen Jahres kam er an die Front in Frankreich, überstand dort alle die heißen Kämpfe und Gefechte, namentlich die Frühjahrsoffensive der Engländer u. Franzosen im April 1917 u. wurde dann nach Rußland mit seinem Regimente (25. bayr. Inf. Rgt.) geschickt; dort beteiligte er sich an der Erstürmung von Riga u. Jacobsstadt [Jēkabpils/Jakobstadt, Lettland] u. erhielt wegen seiner Tapferkeit das eiserne Kreuz II. Kl. Seit Weihnachten 1917 wieder an der Westfront in Frankreich fand er am 8. August 1918 bei der großen Abwehrschlacht den Tod in einem Alter von 21 Jahren 7 Mt. Mit ihm ist ein braver, fleißiger Jüngling dahingegangen. Gottesdienst am 5. Sept. 1918. Ri.p.

50.) Jüngling Ulrich Dechant, Gütlerssohn v. Raitenbuch mußte am 21. Juli 1915 nach Amberg zur Infanterie einrücken; dann kam er nach Grafenwöhr zur weiteren Ausbildung, am 2. Okt. des gl. Jhr. zu einem Feldrekrutendepot u. am 1. Febr. 1916 an die Westfront; dort machte er die Kämpfe in den Vogesen  an der Somme u. in der Champagne mit u. geriet im Frühjahr 1917 in französische Gefangenschaft, in der er am 19. Juni 1918 an einer Lungenentzündung starb. Er liegt in Mixte le Mans [?] begraben. 27 Jahre alt. Gottesdienst am 14. Sept. 1918. R.i.p.

51.) Jüngling August Söllner, Gütlerssohn v. Affenricht rückte am 4. Mobilmachungstage als Reservist zum 11. kgl. bayr. Inf. Regiment nach Regensburg ein; er machte die Schlachten in den ersten Augustwochen 1914 gegen Frankreich mit und wurde bei Nancy am 25. August 1914 schwer verwundet durch einen Oberschenklschuß (rechts); er geriet in französische Gefangenschaft, wurde dort geheilt, u. kam dann in verschiedene Gefangenenlager; kurz vor seiner Entlassung starb er am 21. Okt. 1918 in Miramas u. wurde dort kirchlich beerdigt.
27 Jahre alt. Gottesdienst in der Pfarrkirche am 3. Dezember 1918.  R.i.p.

52.) Engelbert Koller, verh. Taglöhner v. Hohenfels, war bei Ausbruches des Krieges aktiver Soldat, er wurde 2 mal verwundet, dann entlassen, nach 22 Monaten Kriegsdienst; starb am 6. Dezember 1918 in der Heimat in einem Alter v. 25 Jahren. Inhaber des eisernen Kreuzes u. des Verdienstkreuzes mit Schwertern.

53.) Ludwig Schindler v. Großbissendorf

54.) Jüngling Josef Beer, Dienstknecht v. Haarhof, rückte am 15. Mai 1917 beim Traindepot, Ingolstadt ein, ging dann 15. Mai 1918 ins Feld, kam bei Arras in englische Gefangenschaft am 1. Okt. 1918 u. fiel dort am 28. Nov. 1918 durch die Kugel eines englischen Postens in dem Augenblick, in welchem er seine Hand nach einer Zuckerrübe ausstreckte, um seinen Hunger zu stillen; die Gottesdienste wurden gehalten am 16. Okt. 1919. R.i.p.

[55.)] Kölbl Ludwig v. Haarhof.“

Interessanterweise widmet Pfarrer Wilhelm Ertl dem ungleich größeren Krieg des 20. Jahrhunderts, also dem Zweiten Weltkrieg, den er ja auch als Hohenfelser Pfarrherr erlebte, anschließend nur mehr wenige Zeilen – und zwar hinsichtlich seines Endes, wie es in Hohenfels erlebt wurde:

„Weltkrieg 1939/45
Die Pfarrei Hohenfels wird das Schutzfest des hl. Josef 1945 – Sonntag 22. April nie vergessen können; während der Nachmittagsandacht 2 – ½ 3 fuhren die feindlichen Panzer (Amerika) in den Markt, der verschont blieb, ein; keinerlei Zerstörung. Dank dem hl. Josef, dem hl. Ulrich, der Gottesmutter u. der Schutzengeln der Pfarrei u. ihrer Angehörigen! Pfarrhaus u. Kirche keinerlei Belästigung von Seite der feindlichen Soldaten!“

 

Quellen und Literatur:

     

    • Wilhelm Ertl, Aufzeichnungen des H.H. Geistl. R. Ertl – Stola, kirchl. Verrichtungen, Chronik. Hohenfels handschriftlich ab 1910.
    • Adam Hochschild, Der große Krieg. Der Untergang des alten Europa im Ersten Weltkrieg. Stuttgart 2013.
    • H. P. Willmott, Der Erste Weltkrieg. Hildesheim 2004.
    • Google Maps
    • Wikipedia-Einträge: „Fontenay (Abtei)“, „Franc-tireur“, „Rupprecht von Bayern“ und „Zuaven“