Nachdem am 26. August 1914 mit Alois Körner aus Stetten der erste Gefallene aus der Pfarrei Hohenfels zu beklagen war, dauerte es über zwei Monate, ehe wieder eine Todesnachricht von der Front die Hohenfelser Heimat erreichte – dann jedoch sollte der Liste der Gefallenen Name um Name und Schicksal um Schicksal hinzugefügt werden:

„Trauerfeierlichkeiten:

2.) Am 6. November 1914 fiel in den Gefechten bei Ostaverne [Oosttaverne] der Reservist Georg Kohn, Gütlerssohn von Vogelherd, Soldat beim 23. Res. Inf. Rgt. 12. Comp.
In hiesiger Pfarrkirche wurden am ...
 2 hl. Seelenämter celebriert. (2. Tote der Pfarrei)

3.) Seit den 1. Mobilmachungstagen befand sich der Bauerssohn Franz Baumer von Ammelhof, akt. Soldat beim 4. Bayr. Inf. Rgt. im Feindeslande, bis er am 7. März 1915 durch einen Granatschuß mit 2 seiner Kameraden im Unterstand auf den Combreshöhen den Heldentod fand, im neu angelegten Soldaten-Friedhof am Bergabhange nordwestl. von Combres liegt er begraben.
Am 29. März fand unter großer Beteiligung der Pfarrei der Trauergottesdienst statt in der hiesigen Pfarrkirche. (3. Tote) 22 Jahre alt (Jüngling).

4.) Der verheiratete Bauer Joh. Edenharter von Harras wurde als Ersatzreservist zum 2. bayr. Reserveinf. Rgt. nach München einberufen am 2. Febr. 1915. Unmittelbar vor Ostern erkrankte derselbe an einer schweren Lungenentzündung, die schon am Charsamstag den 3. April seinen Tod herbeiführte; die Leiche wurde in die Heimat überführt, und am 7. April im Familiengrab auf dem hiesigen Friedhof beigesetzt.  (27 Jahre 10 Mte. alt) (4. Tote)

5.) Der Hilfslehrer Albert Kammerloher von hier rückte bei Kriegsbeginn als Freiwilliger ein beim 11. Inf. Rgt. in Regensburg. Nach seiner Ausbildung wurde er zum 21. Res. Inf. Rgt. verteilt und machte den Sturm auf Wytschaete mit, 3. Nov. 1914  bei dem er durch einen Oberschenkelschuß schwer verwundet wurde. Am 5. Nov. schon starb er, versehen mit allen hl. Sterbesakramenten. Aus Dankbarkeit gegen den eifrigen, charaktervollen Lehrer und Kinderfreund fand ein Requiem mit Libera statt in der hiesigen Pfarrkirche am 3. Mai 1915.
(23 Jahre alt) (5. Tote)

  1. Am 24. April 1915 vorm. 10 h wurde bei St. Mihiel der Bauerssohn (Haasla)

 Joh. Achhammer, Reservist ím 11. bayr. Infr. Rgt., der den Feldzug seit Anfang mitmachte durch den Schuß einer Mine getroffen. Nach einigen Augenblicken starb er für sein Vaterland.
2 hl. Ämter mit Libera wurden (am) 6. Mai für dessen Seelenruhe in der heimatlichen Pfarrkirche celebriert. - 25. Jahre 9 Mte. alt (6. Tote)

7.) Am 8. Mai 1915, nachts ¾ 1 wurde bei St. Mihiel der Gütlerssohn Franz Xaver Liebl von Stetten, Reservist beim 11. Inf. Rgt. 11. Compagnie durch einen Granatschuß-Volltreffer in den Unterleib getötet. Liebl, ein sehr braver Jüngling war nach dem Bericht seines Compagniechefs „Der Besten einer, den guten Liebl werden wir nicht vergessen und sein Grab gut pflegen.“ Er liegt begraben auf dem Militärfriedhof zu St. Mihiel. Der tapfere Soldat war Ritter des eisernen Kreuzes 2. Klasse; am 19. Mai fanden hier unter zahlreicher Beteiligung unter den üblichen Ehren die 2 feierlichen Gottesdienste statt.
Liebl war 25 Jahre 6 Mte. alt (7. Tote)

NB. Am 18. Mai nachmittags ½ 3 h entlud sich über Hohenfels ein sehr scharfes Gewitter mit furchtbarem Hagelschlag, der länger als ¼ Stunde währte. Die Schlossen fielen schussergroß und so dicht, daß sie die ganze Landschaft mit einer Eisdecke wie im Winter überzogen. Gärten und Felder litten großen Schaden. Die ältesten Leute können sich eines so schrecklichen Hagels nicht erinnern. Im Pfarrgarten lagen noch am nächsten Tage die Eisbröckchen.

8.) Am 22. Juni wurde beim Sturm auf Ban de Sapt (Vogesen) der Ersatzreservist Joh. Herrmann von hier durch einen Granatschuß am Unter- u. Oberschenkel schwer verletzt. Er starb am 1. Juli 1915 im Lazarett zu Rothau. Gottesdienst am 7. Juli 1915 (2 hl. Ämter mit Libera) (8. Tote).

9.) Am 9. Mai 1915 fiel bei Arras der von Markstetten stammende, in letzter Zeit als Fabrikarbeiter in Amberg tätig gewesene Xaver Hammer (verheiratet). Die Gottesdienste ließ dessen Witwe in hiesiger Pfarrkirche abhalten. (2 hl. Ämter, Libera).

10.) Am 15. Juli 1915 fiel auf dem russisch polnischen Kriegsschauplatze bei dem Dorfe Maslomecz der verheiratete Gütler Karl Söllner von Mehlhaube. Anfangs März einberufen zum Reserveinf. Rgt. Nr. 14 nach Amberg, wurde er am 25. Juni zum Reserveinfanteriergt. Nr. 13 verteilt, ging mit einem Transport nach Galizien. Seit 10. Juli in der Compagnie fand er schon am 15. Juli durch einen Kopfschuß den Tod. Ein alter Vater, eine junge Witwe mit 2 ganz kleinen Kindern betrauern den Sohn, Gatten und Vater. Gottesdienste am 5. August in der Pfarrkirche  (2 hl. Ämter, Libera).

11.) Im Kriegslazarett zu [?] am 19. Aug. in Nordfrankreich verschied in folge eines schweren  Herzleidens der Ersatzreservist Peter Hummel im Alter von 24 Jahren 2 Mt; in der Pfarrkirche wurde der übliche Gottesdienst mit 2 hl. Ämtern und Libera abgehalten.

12,) Jüngling Karl Mayer, Gütlerssohn von Butzenhof verschied Anfangs März 1915 im Felde; am 19. Sept. wurde er durch einen Kopfschuß schwer verwundet und starb an dieser Verletzung am 26. Sept. 1915.
Gottesdienste mit 3 hl. Ämtern in der Pfarrkirche am 20.Okt.1915

13,) Jüngling Joh. Hierl, Schneidergehilfe von Hohenfels wurde am 1. Februar 1915 zur Kraftfahrabteilung München eingerufen; am 6. Mai wurde er verteilt zum Ersatzbat. des Inf. Res. Rgt. Nr. 2. 4. August rückte er, dem 3. bayr. Inf. Rgt. zugeteilt, nach Rußland ins Feld und Ende September begann die Offensive gegen Serbien; dort erhielt er einen Bauchschuß, an dessen Folgen er am 12. Okt. 1915 in einem Feldlazarett zu Temessigeth [?] starb; am 3. November wurden die Gottesdienste mit Libera in der Pfarrkirche abgehalten.

14.) Jüngling Josef Kirchpfennig, Dienstknecht von Hohenfels, Soldat beim ... fiel in den Kämpfen an der Westfront. Oct. 1915. Gottesdienst am 15. Febr. 1916 ( 1 Amt mit Libera ) in der Pfarrkirche.

15.) Jüngling Michel Meier, Schneider (Nicklas [= Hausname]) Gefr. beim 2. schweren Reiterregiment in Landshut wurde bis Ende Mai als Rekrutenabrichter in der Garnison zurückbehalten, dann kam er auf den östl. Kriegsschauplatz, wo er schon am 29. Mai durch ein Infanteriegeschoß fiel. Gottesdienst in der Pfarrkirche  8. Juli 1915  (25 Jahre alt)

16.) Der Landsturmmann Gütler Michel Lang, von Ziegelhütte wurde am 26. Mai 1915 zum Ersatzbataillon des 11. Inf. Rgt. einberufen; am 4. Januar 1916 rückte er der 4. Comp. des 21. Inf. Rgt. zugeteilt an die Westfront ab u. schon am 8. Febr. 1916 früh 7 h traf ihn im Schützengraben bei Bas-Maisnil das feindliche Infanteriegeschoß in treuer Pflichterfüllung; er liegt auf dem Militärfriedhof zu Beausamps [Beaucamps]; seine Frau mit 2 kleinen Kindern betrauern den braven Gatten und Vater. (36 Jahre 7 Mte. alt). Gottesdienste mit 2 hl. Ämtern am 21. Februar. 1916.

17.) Jüngling Michael Achhammer, Bauerssohn von Haasla (Großenbauer [= Hausname]) wurde am 2. Febr. 1915 als Ersatzreservist zum 2. Res. Inf. Rgt. nach München eingerufen; schon im April 1915 kam er ins Feld, wo er operiert wurde; hierauf erhielt er Urlaub. Im Juni 1915 rückte er zum 2. mal ins Feld zugeteilt dem 16. Inf. Rgt. und machte bei Arras die große Offensivschlacht der Franzosen mit, ohne daß ihm das Mindeste passierte. Am 24. Januar 1916 war er noch frisch und gesund. 2. Febr. schon wegen Lungen- u. Nierenentzündung ins Lazarett zu St. Quéntin aufgenommen, erlag er demselben schon am 6. Februar 1916 abends 8 h 15 m, nach Empfang aller hl. Sterbesakramente. Gottesdienst in hiesiger Pfarrkirche am 24. Februar 1916  (29 Jahre 3 Mte.)

18.) Jüngling Martin Geitner, Sattlergehilfe von hier trat als Rekrut am 1. Okt. 1914 beim Res. Inf. Rgt. Nr. 14 zu Amberg ein. Im Januar rückte er ins Feld und zeichnete sich in den Vogesen durch Mut und Tapferkeit aus; am 25. März 1916 wurde er bei einem nächtlichen Patrouillengang durch Brustschuß schwer verwundet; am 30. März starb er nach Empfang der hl. Sterbesakramente im Res. Lazarett Nr. 58 in Moussey, auf dem dortigen Friedhof neben der Kirche liegt er begraben. Der brave Jüngling war Ritter des eisernen Kreuzes II. Kl; zu seiner Seelenruhe wurden in der Pfarrkirche am 10. April 1916 3 hl. Ämter mit Libera gehalten. (21 ½ Jahre alt) .

19.) Georg Schwab, Dienstknecht v. hier gehörte bei Kriegsausbruch als aktiver Soldat dem 11. Inf. Rgt. an; schon in den ersten Kämpfen August und September 1914 wurde er am linken Arm schwer verwundet. Doch wieder hergestellt, rückte er Januar 1915 zugeteilt der 11. Co. des Res. Inf. Rgt. Nr. 21 zum zweitenmale ins Feld; bei einem Patroulliengang am 15. April 1916 nachts 12 h wurde er durch einen Brust- und Halsschuß schwer verwundet. Am 18. April mittags 12 h starb er im Lazarett Nr. 9 nach Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 23 Jahren 2 Mt. 7 Tagen; im November 1915 wurde er mit dem Militärverdienstkreuz III. Kl. mit Schwertern ausgezeichnet.
Am 1. Mai in der heimatlichen Pfarrkirche 2 hl. Ämter und Libera.

NB!  Am 30. April 1916 nachts 11 h begann für das gesammte deutsche Reich die sogenannte Sommerzeit; sämtliche öffentliche Uhren wurden um 1 Stunde vorgedreht; man will dadurch „Lichteinsparung“ erreichen.

20.) Jüngling Michael Achhammer, Ersatzreservist beim Res. Inf. Rgt. Nr. 2 wurde am 31. Mai 1916 bei Arras durch einen Minenschuß schwer am Unterleib, rechten Oberarm und rechter Schulter verwundet. Aber am nächsten Tage – 1. Juni Himmelfahrtstag – starb er auf dem Hauptverbandsplatze; mit ihm brachten die Eltern (v. Mathes) den 2. Sohn zum blutigen Opfer. Er war 29 Jahre 10 Mte alt.
Am 13. Juni in der Pfarrkirche 2 hl. Ämter, Libera.

21.) Jüngling Ludwig Schaller, Schneider von Hohenfels, Reservist beim 2.K.B. Inf. Rgt. machte den Feldzug seit den ersten Mobilmachungstagen mit. Er fiel am 9. Juni 1916 bei Ville im Krieg gegen Frankreich u. England u. wurde in Bois de Ville beerdigt.
27 Jahre alt; am 6. Juli fanden die 2 hl. Seelenämter in der Pfarrkirche statt.

22.) Jüngling Michael Wolfseher, Sohn der Wirtschaftspächterseheleute Wolfseher von Großbissendorf, rückte als Reservist am 3. Mobilmachungstage ein (4. Aug. 1914)
wurde dann am 24. Sept. 1914 durch einen Oberschenkelschuß am rechten Fuße verwundet; nach seiner Heilung ging er Mitte Nov. 1914 wiederum ins Feld, erhielt dann einen Schuß in die Hand; zum 3. mal an die Front zum Res. Inf. Rgt. Nr. 21 7. Compagnie gesandt, fand er den Tod durch einen feindlichen Bajonettstich am 2. Juli 1916 an der Somme in Nordfrankreich; in der Heimat wurde der Seelengottesdienst mit Amt u. Libera gehalten am 19. Juli 1916. Der Gefallene war 25 Jahre alt.

23.) Mathias Niebler von Hohenfels, 6. Comp. bayr. Res. Inf. Rgt. Nr. 18 stand seit 4. Dez. 1914 beim Militär und seit 1. März 1915 im Felde; am 8. Juli 1916 erhielt er im Schützengraben an der Nordfront Frankreichs (an der Somme) einen schweren Lungenschuß, der ihm das Bewußtsein vollständig raubte; er starb im Feldlazarett Nr. 7 und wurde am 10. Juli auf dem deutschen Soldatenfriedhof zu Carvin kirchlich beerdigt.
Die Seelengottesdienste in der Heimat wurden für den 27-jährigen jungen Mann am 22. Juli celebriert. 2 hl. Ämter mit Libera.

24.) Gütler Georg Köbler von Reschenberg [heute: Röschenberg], 6. Res. Inf. Rgt. 10. Compagnie; seit Mai 1915 in Garnison beim 11. Inf. Rgt. Regensburg, zog er am 18. Juli 1916 ins Feld, zuerst nach Frankreich, dann nach Galizien; am 22. Sept. 1916  fiel er bei einem feindlichen Angriff in den Karpathen und liegt begraben auf der Höhe 1406 bei Kalibaba [?]. Köbler war verheiratet und 35 Jahre alt. Gottesdienst am 17. Okt. 1916.

25.) Jüngling Georg Meier, Bauerssohn von Haarhof, Kandidat des 1. theologischen Kurses, ein sehr braver, kindlich frommer Jüngling, dessen Herzenswunsch es gewesen, Priester zu werden, wurde am 8. Dez. 1914 zum Feldbataillon nach Fürth einberufen; am 20. Jan. 1915 rückte er als Soldat des 23.bayr. Res. Inf. Rgt. 9. Comp. ins Feld, stand in den Vogesen am Reichsackerkopf und Hartmannsreicherkopf ging dann mit seinem Regiment nach Galizien und Rußland, kämpfte vor Lemberg mit und kehrt dann wieder nach der Westfront zurück; er war  Inhaber des eisernen Kreuzes 2. Kl. und des bayr. Verdienstkreuzes mit Schwertern; im Januar 1916 wurde er durch einen Granatsplitter leicht verwundet; seit August 1916 galt er als vermißt; erst Ende Nov. traf die Nachricht durch einen in Frankreich gefangenen Kameraden ein, daß er am 12. Aug. 1916 in den Kämpfen an der Somme durch Brustschuß den Tod fand. Bei den feierl. Trauergottesdiensten am 28. Nov. 1916 hielten hl. Beimessen H.H. P. Isidor Dürr, O.S.B. Seminardirektor aus Metten, dessen Zögling Meier war. H.H. P. Simon Meier, O.C. (Kapuziner), der Onkel des guten „Schorschl“ sowie H.H.Coop. Adolf  Hain aus Paring, der Sohn des hiesigen Pfarrmesners, der im Kriegsjahr 1916 am 4. Juli hier seine Primiz gefeiert hatte. Georg Meier war 21 Jahre 8 Mte. alt. R.I. P.

26.) Jüngling Georg Bäuml, Bauerssohn von Großbissendorf, ein tadelloser braver Bursche, mußte am 1. Okt. 1914 als Pionier nach Ingolstadt einrücken; Ende April 1915 ging er, zugeteilt der 1. Landwehrcompagnie des III. bayr. Armeecorps nach Nordfrankreich.
Am 13. Febr. 1916 ward er beim Bau eines Minenstollens leicht verwundet an beiden Oberschenkeln; nach kurzem Urlaub in der Heimat mußte er wieder hinaus ins Feld und bei den furchtbaren Kämpfen um Bapaume fand er am 23. Nov. 1916 durch einen feindlichen Granatschuß den Tod in dieser Stadt;. mit ihm verliert die Familie den einzigen Sohn.
Gottesdienst am 19. Dezember 1916   2 hl. Ämter, Libera.

27.) Der Bauer Edmund Eisele von Aicha, verheiratet, Landsturmmann beim bayr. Ersatz Rgt. Nr. 3 wurde im Mai 1915 zum 11. bayr. Inf. Rgt. nach Regensburg eingerufen; er fiel im Kampf gegen die Engländer am 6. Januar 1917 bei le Transloy in Nordfrankreich; seine Brust schmückte das eiserne Kreuz; er war ein tüchtiger Ökonom, braver Mann und eifriger Christ. Eine Witwe und zwei kleine Kinder betrauern den Gatten u. Vater.
Gottesdienst mit 2 hl. Ämtern, Libera am 22. Januar 1917.“

Pfarrer Wilhelm Ertl durchbricht die Aufzählung der Gefallenen mit einer Liste der Vermissten, mit einem Bericht von einem heftigen Schneefall Ende März 1917, sowie mit einem Hinweis auf eine außergewöhnliche Stiftung durch ein Fräulein Meta Deyerl (sie stammte wahrscheinlich nicht aus Hohenfels, sondern vielmehr wohl aus Sulzbach-Rosenberg, woher ja auch Pfarrer Ertl stammte!); diese hatte als Dank für das Überleben ihres Bruders im Krieg einen Diamantring gespendet, der dann in die Lunula (d.h. in die bewegliche Halterung der Hostie) zur kleinen Monstranz eingearbeitet wurde und heute noch zu erkennen ist.

„NB. Als vermißt gelten:

  1. Der Müllerssohn Martin Wurm von Fuchsmühle seit März 1915
  2. der Maurermeisterssohn Fritz Vogl von Hohenfels seit Mai 1915
  3. der Dienstknecht Andreas Gassner von Pilmannsricht seit Herbst 1916
  4. der Gütler Josef Ferstl von Haasla seit Herbst 1916  -verheiratet-
  5. der Gütler Michael Ferstl von Ammelacker seit Herbst 1916 -verheiratet-
  6. der Gütler Josef Eichenseer von Hitzendorf seit Dezember 1916  -verheiratet-
  7. der Dienstknecht Härtl von Raitenbuch

NB. Kleine Monstranz
Gelegentlich der glücklichen Errettung ihres Bruders, der im Oktober 1914 durch einen Bauchschuß bei einem Sturm in Nordfrankreich schwer verwundet wurde, hat Frl. Meta Deyerl einen Brillantring zur kleinen Monstranz geschenkt, der an der kleinen Lunula angebracht ist, die infolgedessen einen Wert von 300 M - dreihundert Mark - hat.

NB Aussergewöhnlicher Schneefall.
In der Nacht vom 24. auf 25. März 1917 trat ein sehr starker Schneefall ein, wie man sich bei so weit vorgeschrittener Jahreszeit nicht erinnern konnte, derselbe hielt an bis zum 26. März.

28.) Gütler Johann Münz von Haasla, mußte am 10. Mai 1915 als Landsturmmann beim 11. Inf. Rgt. in Regensburg einrücken. Schon nach 10 Wochen kam er ins Feld, zuerst in die Vogesen. Dann nach Nordfrankreich, überstand dort glücklich die schwere Sommeschlacht und ging dann mit seinem Regiment, 23. bayr. Reserveregiment nach Rumänien; dort starb er für Gott und Vaterland am 9. März 1917 früh 6 Uhr; er schlief in einem Unterstand, da schlug in denselben ein feindlicher Granatvolltreffer, der ihn schwer verwundete. Ohne daß er das Bewußtsein wieder erlangt hatte, verschied er in einer Stunde in einem Alter von ...
Eine Witwe und ein 6-jähriges Töchterchen betrauern den braven Mann und besorgten Vater. 2 hl. Seelenämter wurden in der heimatlichen Pfarrkirche für den auf dem Soldatenfriedhof zu Gyimesbükk in Ungarn [heute: Rumänien] beerdigten Helden abgehalten am 29.März 1917.

29.) Der verheiratete Maurer Georg Segerer, Landwehrmann von Hohenfels wurde am 7. Sept. 1914 einberufen zum 11. bayr. Inf. Rgt. Regensburg. Am Allerheiligenfeste des gleichen Jahres kam er ins Feld französische Vogesen; 2 Jahre 5 Mte. stand er unversehrt auf dem Kriegsschauplatze, da erhielt er am 18.März 1917 eine schwere Granatsplitterverletzung am rechten Fußgelenk und linken Oberschenkel; zuerst mußte ihm der rechte Unterschenkel amputiert werden, jedoch verschlimmerte sich sein Zustand immer mehr und er starb im Feldlazarett 40 am 5. April 1917 (Gründonnerstag) nach Empfang der hl. Sterbesakramente und wurde am 6. April (Charfreitag) auf dem Militärfriedhof zu Sissone [Sissonne] kirchlich beerdigt; er war 39. Jahre 7 Mte. alt; Inhaber des eisernen Kreuzes II. Kl.
Gottesdienste in der Pfarrkirche 19. April 1917.

30.) Josef Eichenseer, verheirateter Bauer von Hitzendorf (v. Lipp [= Hausname]) mußte als Landsturmmann im Mai 1915 zum 11. Inf. Rgt. nach Regensburg einrücken; ein Jahr später zog er ins Feld im Dezember 1916 (14. auf 15. Dez.) wurde er von den Franzosen bei Verdun gefangen, wohl verwundet, da gar keine Nachricht von ihm in der Heimat anlangte; nach langem bangen Harren traf durch das rote Kreuz die Nachricht ein, daß derselbe am 18. Januar 1917 in Marseille verstorben und auf dem dortigen Friedhofe St. Pierre beerdigt worden sei; der erst 40-jährige Mann war ein braver Gatte und Familienvater, den sein hinterbliebenes Weib und seine 6 Kinder im Alter von 12-3 Jahren aufrichtig betrauern.
Gottesdienst in der Pfarrkirche am 21. Mai 1917.

31.) Michl Ferstl, verheirateter Gütler v. Amelacker stand seit Mai 1915 beim 11. Inf. Rgt. in Regensburg; im August 1916 zog er als Infanterist 13. bayr. Inf. Rgt. ins Feld, nach 3 Wochen schon galt er als vermißt; durch das rote Kreuz kam die Nachricht, daß er von den Engländern bei Flers in Nordfrankreich beerdigt wurde.

Durch seinen Tod wurde seine Gattin u. seine 6 unmündigen Kinder schwer betroffen.