GardemädchenAm Faschingswochenende zieht es viele Gläubigen in die Hohenfelser Kirche, um die Faschingspredigt zu hören. In diesem Jahr feiert die Faschingspredigt ihr zehnjähriges Jubiläum und befasst sich natürlich mit vielen aktuellen Themen. Mit dem Kommando, "Garde antreten zu den Fürbitten!" gingen die Mädchen der Kindergarde zum Altar und trugen die Fürbitten vor. Zum Abschluss des Gottesdienstes gab es für die Kinder eine kleine Überraschung.

  Faschingspredigt 2014

(von Pfarrer Udo Klösel)

    Du Hohenfelser Christenschar,
    das zehnte Mal ist´s dieses Jahr,
    wenn ich euch heut´ mit Vers und Reim
    lade zur Faschingspredigt ein!

    Mit Versmaß, Schmunzeln, Lachmomenten
    möcht´ euer Augenmerk ich lenken
    auf das, was heute uns verkündet,
    worauf sich unser Glaube gründet,
    was Gottes Frohe Botschaft ist
    - durch unsern Herren Jesus Christ.

    In Bildern er uns heute sagte,
    was einst auch schon Jesaja wagte
    - von Gott zu sprechen wie ein Kind.
    Ja, wir ihm Sohn und Tochter sind,
    die er als guter Vater liebt
    und denen er als Kindern gibt,
    was wir zum Leben nötig haben.
    Er schenkt uns seine guten Gaben
    - wie er des Himmels Vogel nährt,
    auch wenn er nichts in Scheunen fährt;
    wie er des Feldes Lilie schmückt,
    die morgen schon wird abgepflückt.

    Als Vater wird Gott für uns sorgen;
    er kümmert sich um unser „morgen“,
    gibt Nahrung, Trinken, Kleidungsfetzen
    für jene, die auf ihn ganz setzen,
    die ihm als Vater ganz vertrauen
    und nicht auf schnöden Mammon bauen.
    Die Frohe Botschaft heut´ verkündet,
    daß, wer da glaubt, der sicher findet
    in Gott den Vater, der uns liebt
    und Leben uns in Fülle gibt.

    Der Mensch - von Gott geliebtes Kind
    - so man´s schon bei Jesaja find´t;
    doch wagt der Gotteskünder gar,
    das Bild zu wandeln wunderbar:
    Gott will uns nicht nur Vater sein;
    er liebt uns als ein Kindelein,
    wie eine Mutter es nur kann
    - denn Gott ist weder Frau noch Mann
    - er ist nur Liebe, ohne Ende;
    und seine liebevollen Hände
    umschließen uns so wie ein Kind,
    und wir darin geborgen sind.

    Gott Vater uns und Mutter ist,
    der seine Kinder nicht vergißt!
    Und daß auch wir dies nicht vergessen,
    nicht nur empfangen Trinken, Essen,
    nicht nur sein täglich Brot genießen,
    und lassen Milch und Honig fließen,
    die wir von ihm beschenkt so reich
    in unserm Land, Schlaraffen gleich
    - d´rum soll´n wir gläubig an ihn denken,
    das Herz voll Liebe zu ihm lenken,
    mit Dankbarkeit ihm Kinder sein
    - wie würde er sich drüber freu´n
    - er, der uns allen Vater ist,
    der uns als Kinder nicht vergißt,
    und der uns liebt voll Mutterliebe
    -    er kann nicht anders: „Gott ist Liebe!“
    (vgl. 1 Joh 4,16)
    Die große Hoffnung, Kind zu sein
    trotz uns´rer dummen Kinderei´n,
    in seiner Liebe fest zu bleiben,
    was immer wir auch sonst noch treiben
    - die schenkt uns Gott durch seinen Sohn.
    Und diese Hoffnung braucht man schon,
    schau´n wir hinaus jetzt in die Welt,
    wie es um sie und uns bestellt,
    um Stars und um die kleinen Sterne
    - ob hier bei uns, ob in der Ferne -,
    in Wirtschaft und in Sportlerkreisen,
    bei Steuer und bei Fertigspeisen,
    in Politik und unserm Glauben.
    Es würde uns den Schlaf schier rauben,
    es würde uns ja nur noch grauen,
    wenn wir nicht hätten Gottvertrauen
    auf den, der unser Vater ist
    und uns als Mutter nicht vergißt!

    Was vor genau drei Jahr´ begann
    - der Trend zum Rücktritt, der hielt an!
    Was Guttenberg einst machte vor,
    weil abgeschrieben sein „Doktor“,
    und was auch Wulff am Ende tat,
    weil er viel angenommen hat,
    - das setzte fort sich letztes Jahr;
    ja, es fast schon Routine war!

    So trat zurück auch die Schavan
    - es fing wie schon bei Gutti an:
    Zitate schienen abgeschrieben;
    sie wäre gern im Amt geblieben.
    Doch weil ihr Doktortitel fraglich
    und sie für Merkel nicht mehr traglich;
    d´rum ihre Chefin, gar nicht nette,
    die „Mutti“ sprach zu ihr: „Annette,
    du mußt halt geh´n, sonst wirst d´gegangen;
    die Medien dies von uns verlangen!“
    So nahm Annette ihren Hut,
    wie man´s schon mit Routine tut;
    ja, Horst hier sicher richtig liegt,
    der sagt, daß „wer betrügt, der fliegt!“
    Und wie schon Gutti, so auch sie
    geht jetzt in die Diplomatie;
    und Ex-Ministerin Schavan,
    die fängt im Vatikan jetzt an;
    ja, sie dort Botschafterin wird,
    wo sich der Heil´ge Geist nicht irrt
    - dafür schon jener sorgen wird,
    der jüngst zum Kardinal kreiert,
    der einstens unser Bischof war,
    und jetzt d´rauf schaut, daß rein und klar
    des Glaubens Lehre bleibt besteh´n
    - in purpurrot ihn wir jetzt seh´n!

    Doch trat zurück nicht nur Schavan
    - wie g´sagt, der Trend dazu hielt an:
    Es nahm den Hut, besser die Krone,
    die saßen einst auf ihrem Throne:
    der Belgier König Albert zwei
    war bei den Rücktritten dabei;
    der machte Platz auf seinem Thron
    für Prinz Philippe, seinen Sohn!

    Auch im orangen Nachbarland
    ein königlicher Rücktritt fand
    statt dort, wo viele Tulpen blüh´n
    und viele Wohnanhänger steh´n:
    Die Beatrix verließ den Thron
    für ihren königlichen Sohn;
    und Willem-Alexanders Hand
    regiert jetzt in den Niederland´
    - an seiner Seite Maxima
    - als Königin ganz wunderbar!

    Trotz königlicher Rücktrittswelle
    blieb felsenfest an ihrer Stelle
    und eisern auf des Englands Thron
    die Queen - und Charles, ihr ält´ster Sohn,
    der bleibt - jetzt schon im Rentenalter -
    ihr urewiger Thronplatzhalter;
    Elizabeth die Zweite bleibt,
    sie nie den Rücktritt unterschreibt
    - und sollte sie, die hochgeboren,
    - da schlackert Charles mit seinen Ohren! -
    so alt noch werden wie Queen-Mum,
    dann fängt der Charles als König an,
    wenn er schon über achzig ist
    und nicht mehr fest im Sattel sitzt!

    Ja, fest im Sattel saß nicht jeder,
    und mancher ließ so manche Feder;
    zuletzt trat z´rück der Fried(e)rich
    doch nicht, weil er ein Lügnerich,
    sondern weil frank und frei er sprach,
    um zu erspar´n der SPD die Schmach,
    den falschen Mann zu protegieren;
    d´rum trat jetzt, kaum daß sie regieren
    Minister Friedrich schnell zurück
    - der „GroKo“ erstes Opferstück!
    Doch bleibt die Frage: Warum er?
    Sollt´ nicht vielmehr ein anderer
    genauso tun den Rücktrittschritt?
    Ja, eben der, dem teilte mit
    der Friedrich die geheime Kunde,
    daß der Edathy in der Runde
    von Kinderpornohändlern steht!
    Ob auch der Oppermann noch geht?
    Und wie schaut´s aus mit Gabriel
    und ander´n, die da wußten viel
    und wohl sogar ganz ungeniert
    ihren Genossen informiert?

    Mal schau´n, ob doch noch and´re geh´n,
    damit sie weiter bleibt besteh´n
    - zum Wohle uns´rer Nation! -
    die „GroKo“ - „Große Koalition“,
    um die man wirklich heftig rang,
    bis daß vor Weihnacht sie begann!
    An ihrer Spitze kann man seh´n
    - so eisern fest wie auch die Queen! -
    die „Mutti Deutschlands“: Angela!
    So sicher wie kein „andara“
    sie sitzt im Kanzlerinnensessel;
    vermeidet Fettnäpfchen und Nessel
    und alles, was ihr schaden kann
    - dafür sie opfert Mann für Mann;
    zu Fall bracht´ „Angie-Queen“ allein
    ein Langlaufsturz beim Sportlich-Sein!

    Ja, Rücktritte, die gab es leidlich,
    und manche waren unvermeidlich
    - denken wir nur an d´ FDP!
    Das letzte Jahr tat ihr sehr weh,
    weil nach den Wahlen hier im Land
    und auch im Bund man nimmer fand
    die FDP im Parlament
    - d´rum zogen schließlich dann am End´
    der Brüderle und Rösler auch
    die Konsequenz - nach gutem Brauch
    sie traten ab von ihren Plätzen
    - Kubicki und Lindner sie ersetzen!

    Und grad so gelb wie d´FDP
    ist freilich (auch) der ADAC!
    Weil der Umfragen optimierte
    und Wertungen manipulierte,
    weil Stimmen mehrfach mitgezählt
    und so die Autos ausgewählt,
    die „gelbe Engel“ dann gewannen
    - d´rum schließlich auch bei ihm begannen
    die Rücktrittswellen anzurollen;
    dazu die Autofirmen grollen
    und schicken „gelbe Engel“ z´rück.
    Naja, vielleicht ist´s ja ein Glück,
    daß jetzt der ADAC erfährt,
    wie´s ist, wenn man sich grob verfährt,
    wenn´s vorn im Motor stinkt und raucht
    man selber Pannenhilfe braucht!

    Und wenn wir in die Zukunft seh´n,
    - mit Rücktritten wird´s weitergeh´n!
    Dazu man kein Prophet muß sein,
    denn Kinder- und auch Dummerei´n,
    die werden sicher weitergeh´n,
    man wird sie auch in Zukunft seh´n!

    Es bleibt die Hoffnung, Kind zu sein
    trotz uns´rer dummen Kinderei´n,
    in Gottes Liebe fest zu bleiben
    was immer wir auch sonst noch treiben!
    Wir waren Papst - jetzt sind wir´s nimmer!
    Am Rosenmontag, ohne Schimmer
    ein hohes Konsistorium
    zusammenkam im ew´gen Rom;
    und all den Kardinälen dort
    verschlug es wohl gar jedes Wort;
    denn selbst im heil´gen Vatikan
    kam jetzt die Rücktrittswelle an!
    Er hatte nirgends abgeschrieben,
    nicht Steuergelder hintertrieben
    - Papst Benedikt erklärte schlicht:
    „Auf´s Petrusamt ich nun verzicht´!
    Auch wenn mein Geist noch ganz hellwach,
    ist die Gesundheit doch recht schwach,
    und hoch das Alter, schwer das Amt
    - d´rum wird der Heil´ge Stuhl vakant!“
    Und gut zwei Wochen später dann
    trat ein, was man nicht glauben kann
    und was seit vielen hundert Jahr´
    für Päpste nicht mehr üblich war:
    Papst Benedikt aus freiem Stück
    trat von dem hohen Amt zurück;
    man neu für ihn erfinden muß
    den Titel: „Papst emeritus“!

    Ein großer Schritt, den er da tat!
    Und jeder künft´ge Papst der hat
    das Vorbild und die Freiheit nun,
    es „Benedetto“ gleich zu tun:
    Er in den Ruhestand kann geh´n,
    muß nicht bis hin zum Tode steh´n
    an erster Stelle, vorne dran
    - ein Papst ist auch halt nur ein Mann;
    er ist ein Mensch, kein Überwesen
    - er ist es nicht, ist´s nie gewesen!
    Genau die Botschaft teilte mit
    Papst Benedikt mit seinem Schritt!
    Zum Rücktritt hatte er den Mut
    - ob dies die Queen denn jemals tut?
    Papst Benedikt so Größe zeigte,
    man sich dafür vor ihm verneigte.
    Und weiterhin auf seinen Wegen
    begleite ihn des Herren Segen;
    und unser´n „Papst im Ruhestand“
    behüte Gott in seiner Hand!

    Natürlich, wie es üblich ist,
    trat dann zur vorgeschrieb´nen Frist
    zur Papstwahl das Konklave an
    - im Ganzen 115 Mann,
    in Kardinalsrot ganz gewandet
    - und sie dann schnell den „Coup“ gelandet:
    am Mittwochabend weißer Rauch,
    und dann, wie´s guter, alter Brauch:
    „Habemus papam!“ - „Große Freude
    verkündig´ ich euch allen heute!“
    Ein neuer Papst wurde gewählt
    - er kommt gleichsam vom End´ der Welt,
    war Buenos Aires´ Oberhirte,
    davor als Provinzial er führte
    die Jesuiten in sein´m Land
    - mit recht viel Liebe und Verstand!

    So trat nun Papst Bergoglio an
    - ein unkonventioneller Mann!
    Noch am Balkon das Haupt er neigt,
    er nicht auf´s hohe Roß ´naufsteigt;
    er fährt im Bus, zahlt sein Hotel,
    verläßt dazwischen auch mal schnell
    die Wege, die er gehen soll
     - für d´Schweizer Garde grauenvoll!
    Er b´hält die schwarzen Schuhe an
    und zieht auch nicht im Vatikan
    in seinen hohen Papstpalast
    - bleibt letztlich nur ein armer Gast
    - wie wir es all auf Erden sind
    - doch immerhin: auch Gottes Kind!

    Ja, Papst Franziskus läßt uns hoffen,
    er hat der Menschen Herz getroffen;
    er predigt und er lebt die Armut,
    er dient in Liebe und in Demut:
    sein Weg ihn ins Gefängnis führt,
    wäscht dort die Füße - ganz gerührt
    die Welt auf diese Geste schaut!
    Ja, Papst Franziskus ganz vertraut
    auf Liebe und Barmherzigkeit,
    die´s braucht gerad´ in uns´rer Zeit,
    in der noch immer Macht nur zählt,
    und Einfluß und Erfolg und Geld
    - deshalb die Menschen hassen, streiten
    und unter Krieg und Terror leiden,
    und mancher nur zu gern vergißt:
    Ein jeder Mensch Kind Gottes ist!

    Dagegen setzt Franziskus Zeichen,
    der Krieg der soll dem Frieden weichen,
    statt Haß soll Liebe mächtig werden,
    damit die Menschen hier auf Erden
    einander Schwestern, Brüder sind,
    weil jeden Gott nennt „liebes Kind“!

    D´rum geht der Papst in Slums hinein,
    wo Kinder voller Hunger schrei´n
    - selbst auch in jenem großen Land,
    in dem im letzten Jahr stattfand
    Weltjugendtag am Zuckerhut;
    der Papst, er wünschte Glaubensmut
    und Kraft, zum Guten zu gestalten
    dort, wo noch dunkle Mächte walten,
    dem Herrn zu folgen konsequent,
    sodaß statt Knecht er Freund uns nennt!

    Und ebenso auf gleiche Weise
    führte des Papstes erste Reise
    auf eine Insel, die gelegen
    an meerestiefen Flüchtlingswegen,
    auf denen schon ertrunken viel´,
    weil unser Kontinent ihr Ziel
    herüber war von Afrika;
    sie hofften, daß für sie wird wahr
    der Traum vom freien, guten Leben,
    das ihre Heimat konnt´ nicht geben.
    D´rum wagten viele die Gefahr,
    und g´rade auch im letzten Jahr
    fanden gar viel´ den Tod dabei;
    dem Papst war das nicht einerlei;
    er mahnt´ Europas Engagement
    und Unrecht er beim Namen nennt;
    und Lampedusa dafür steht,
    daß ihm es um den Menschen geht,
    von denen jeder Gottes Kind
    - ob weiß oder ob schwarz sie sind!

    So wird Franziskus sich nicht scheu´n,
    die ganze Kirche zu erneu´n
    - wie einstens ja schon sein Patron;
    der war ein reicher Kaufmannssohn,
    dann aber wurde arm und klein,
    ein Diener wollt´ er allein sein,
    um Gottes Liebe ganz zu leben
    und um damit auch zu beheben
    die Kirchenkrise seiner Zeit;
    ja, immer wieder muß bereit
    und offen auch die Kirche sein
    und lassen Gottes Geist herein,
    der sie erneuert, renoviert.
    Wer weiß, wohin er uns noch führt?

    So rief der Papst acht Kardinäle,
    damit kein Kontinent nicht fehle,
    in die „K8“-Kommission
    zur Kurienrenovation;
    sie sollen neuen Wind entfachen,
    der Kirchen Fenster offen machen;
    am Haupt, in Rom, soll sie nun starten,
    worauf in aller Welt viel warten:
    die Kirche Gottes, arm und rein,
    einladend soll sie auch noch sein,
    dazu ein Herz auch für die Sünder
    - ja, denn auch sie sind Gottes Kinder! -
    Erneuerung in Jesu Geist
    - dies Papst Franziskus uns verheißt.

    Und eben dies - das ist bekannt! -
    wünscht man auch hier in unser´m Land,
    dies umso mehr, weil wieder mal
    des Glaubens Salz schmeckt etwas schal:
    Just, da der Papst zur Armut mahnte,
    bei uns in Deutschland sich anbahnte
    mal wieder ein Skandal, bei dem
    ein Bischof tut im Fettnapf steh´n!
    Ihr ahnt es schon, wer kommt wohl jetzt? -
    Genau! Franz-Peter Tebartz-Elst!
    Auf Limburgs Domberg kann man schau´n
    den „Protzbau“, den er dort ließ bau´n;
    so oft die Presse titulierte
    - und damit nicht nur informierte;
    sie macht auch Meinung, urteilt gern,
    sie stempelt ab, läßt an dem Herrn
    kein gutes Haar; nichts für ihn spricht;
    schnell über ihn den Stab man bricht.
    Dabei vergißt man ganz und gar,
    daß es nunmal kein Schwarzbau war,
    und nicht nur ein Mann ganz allein
    kann hier der Bauherr g´wesen sein!
    Dazu, was keine Zeitung schrieb,
    man auch erheblich übertrieb
    und falsche Kosten man angab
    für das berühmte Wannenbad!
    Es bleibt der Preis, den man zuletzt
    auf 31 Millionen g´schätzt!
    Doch darf man hier nicht überseh´n,
    es tut nicht nur um ein Haus geh´n!
    Museumsräume, Amtsbüros,
    Historisches - nicht minder groß -,
    Bistumsverwaltung, Klosterfrau´n
    - für alles dies galt es zu bau´n.
    Und schließlich könnt´ man übertragen
    und beispielsweise hinterfragen,
    wer wohl den „Protzbau“ finanziert,
    in dem der ADAC residiert.

    Trotz allem oder g´rad´ deswegen
    wird es wohl keine Rückkehr geben,
    auch hier ein Rücktritt steht wohl an
    für Limburgs hohen Kirchenmann!
     Uns bleibt die Hoffnung, Kind zu sein
    trotz uns´rer dummen Kinderei´n,
    in Gottes Liebe fest zu bleiben
    was immer wir auch sonst noch treiben!

    Gar manches gäb´ es noch zu sagen,
    gar manches noch zu hinterfragen:

    Zum Beispiel wieder mal das Essen,
    das man auch bald schon kann vergessen
    - wenn´s Pferdefleisch-Lasagne gibt,
    die halt nun mal nicht jeder liebt,
    dann könnt´ man „Veggie-Days“ vertragen
    - wir schlicht dazu halt Freitag sagen!

    Und dann, ein Name muß noch sein
    - mit Edward Snowden brach herein
    im letzten Jahr ein großer Zwist
    - weil USA „Big Brother“ ist;
    ja, „NSA“ „is watching you“
    - Obama mußt´ es geben zu!
    Aus „Yes, we can!“ wird „Yes, we hear!
    An Angies Handy - our ear!“
    Und alle Welt hat´s nun begriffen,
    weil „Whistleblower“ hat gepfiffen!

    Und dann auch oft im letzten Jahr
    von Steuersündern z´ hören war:
    Daß Alice Schwarzer sowas macht
    - wer hätte das von ihr gedacht?
    Und dann der Freund vom Wowereit,
    der auch die Steuern hintertreibt!
    Doch wohl an erster Stelle steht,
    wie´s auch im Fußball oft so geht,
    vom „Stern des Südens“ FCB
    der Triple-Sieger-Oberste:
    ja, Übervater Hoeneß Uli
    - auch er schickte so manchen „Hunni“
    auf eine Bank drüb´n in der Schweiz
    - aus Dummheit, Habgier oder Geiz?

    Ob Rücktrittswellen weitergeh´n?
    Wir werden es zukünftig seh´n!
    Uns bleibt die Hoffnung, Kind zu sein
    trotz uns´rer dummen Kinderei´n,
    in Gottes Liebe fest zu bleiben
    was immer wir auch sonst noch treiben!

    Ja, schon seit Jahren treibt man´s an,
    daß endlich man vollenden kann
    den Großflughafen von Berlin,
    wo flog noch immer niemand hin;
    ja, ob denn bald der Wowereit
    zum Abflug endlich ist bereit?

    Genauso groß die Großbaustelle,
    die liegt in Hamburgs Elbfluß-Welle:
    ein Musentempel soll entsteh´n
    - naja, die Kunst muß man versteh´n:
    Beton und Stahl, abstrakte Formen;
    sie sprengt schon jetzt schier alle Normen
    noch mehr jedoch den Kostenplan
    und auch die Zeit - d´ Eröffnung dann
    der neuen Elbphilharmonie
    erlebt wohl mancher von uns nie!

    Im Angesicht der Großbaustellen
    laßt mir noch eine Frage stellen,
    die ich mich manchmal selber frag`
    - wie lang es wohl noch dauern mag,
    bis daß im Kindergarten hinten
    wir endlich wieder Kinder finden?
    Ja, vor zwei Jahren wir erwartet,
    daß unser Bau bald endlich startet;
    doch manches uns dazwischen kam
    - doch hoffe ich, daß jetzt bald kann
    der Umbau wirklich dann beginnen
    - nicht daß am End´ noch tut gewinnen
    d´Einweihungs früheren Termin
    der Großflughafen von Berlin!

    Auch hier stimm´ hoffend ich mit ein:
    Es tröstet mich, ein Kind zu sein,
    in Gottes Liebe fest zu bleiben
    was immer wieder auf Erden treiben.

    Und diese Liebe bleibt sogar
    - dafür uns Jesus Zeuge war! -,
    wenn wir ihn manchmal auch vergessen,
    gedankenlos sein Brot auch essen,
    gedankenlos die Wege geh´n,
    wir seine Liebe nicht versteh´n,
    wir uns von ihm entfernen weit
    - er ist und bleibt allzeit bereit,
    in Liebe ganz uns zu umschließen;
    ja, stets aus seinem Herzen fließen
    des Vaters und der Mutter Liebe
    - wer da nicht gern sein „Kindlein“ bliebe?
    Für uns, für seine Kinder alle
    gilt deshalb wohl in jedem Falle
    - ob Pfarrer oder Superstar,
    ob Bürgermeister oder Narr,
    ob Chef von unserm Standesamt,
    für jeden, der sich heut´ einfand:
    Wird sind getauft auf Christi Namen
    und bleiben Kinder Gottes. Amen.