A weng Alts und a weng Neis_3 Wegen des überwältigenden Interesses - es mussten noch zusätzliche Stühle aus der Schule geholt werden - begann der erste Hohenfelser Heimatabend mit Verzögerung. Dennoch war die Beratzhausener Trachtenkapelle zum Einzugsmarsch noch nicht spielbereit und musste sich von "De drei Pirkasäier" vertreten lassen. Moderator Dr. Adolf Eichenseer entschuldigte ihre Verspätung damit, dass wohl alle Spieler von einem Gottesdienstbesuch kommen würden.

 

Zu Beginn dieses gelungenen Heimatabends, der hoffentlich noch viele Fortsetzungen findet, begrüßte Reinhold Kollroß Gäste und Mitwirkende. Mit den Worten "a weng an Alts und a weng a Neis, a weng a Kraut und a weng a Fleisch, a weng a Brout und a weng a Wurscht de san fürn Hunger, aber niat fürn Durscht“ stellte er das Motto der Veranstaltung vor.

 

Der Kolpingchor unter Leitung von Thomas Fischer glänzte mit dem Hohenfelser Heimatlied, das vom ehemaligen Chorleiter Hans Kerscher komponiert und getextet worden war. Mit zu den Jüngsten zählten sicher die sieben Jahre alten Zwillinge Fabian und Jonas Mirbeth, die gemeinsam mit Ann-Kathrin Glöckner als Akkordeon-Trio die Zuhörer begeisterten. "Mit Hans bleib dou" führte die Kindertanzgruppe Hohenfels ihren ersten Tanz auf, bevor die Großbissendorfer Bierdöslsänger vom "Schönsten auf der Welt" sangen. Pfarrer Udo Klösel trug einen Text des Niedermuracher Mundartdichters Alois Gillitzter über die Oberpfälzer Heimat vor, der mit den Versen "Is doch des oane ganz g'wiss, dass die Oberpfalz a Herrgottslandl is" endete.

 

"Bis a Wamperter dürr is, is a Dürrer scho längst hi" gab Dr. Adolf Eichenseer seine Trinksprüche zum Besten und stellte seine Bibelfestigkeit mit den Worten "Und Jesus ging zu den Korinthern, alte Weiber soll ma net überwintern" unter Beweis. Die von ihm "daheiratete" Oberbayerin Erika Eichenseer trug vier "A so an Schmarrn"-Texte vor. Passend dazu hatten die Seubersdorfer Sängerinnen "Wen i amal heirat" zuvor gesungen.

 

Der Moderator versuchte das Publikum zum Mitsingen des Liedes "Gäih, himmlischer Voder" zu animieren. Denn "wer bei dem Lied net mitsinga ko, is a musikalische Wildsau". Ein Höhepunkt des Abends waren die Auftritte der Volkstanzgruppe Hohenfelser Land, deren humorvolle Vorstellung ihr Vorsitzender Reinhold Kollroß übernahm. "Gegründet 1995 haben zuerst die Männer geschuhplattelt und später haben dann die Frauen die Erlaubnis erhalten, auch mitzutanzen“.

 

In dieser an Spitzenleistungen nicht armen Veranstaltung verriet Dr. Adolf Eichenseer einen weiteren Superlativ bei der Gegenüberstellung der Oberbayerischen mit der Oberpfälzer Tracht: Sie unterscheidet sich nicht nur durch die Hosenträgervariante, sondern die Oberpfälzer Trachtenhose besitzt auch das größte Hosentürl der Welt.

 

Übrigens blieb der Beratzhausener Blaskapelle der Einzugsmarsch nicht erspart, sie musste ihn nachholen.