Vermutlich wurde St. Sebastian in Erfüllung eines Pestgelöbnisses 1687 errichtet. Denn der Heilige wird als Pestpatron verehrt. Zur Eröffnung der Sebastianswoche zog eine feierliche Prozession von der Pfarrkirche zur St. Sebastianskapelle.

Der Legende nach ließ der römische Kaiser Diokletian, als er von Sebastians Glauben erfuhr, ihn an einen Baum binden und von numidischen Bogenschützen erschießen. Er wurde jedoch von den Pfeilen nicht getötet. Die Witwe des Märtyrers Castulus namens Irene nahm sich seiner an und pflegte seine Wunden. Als er sich wieder erholt hatte, nahm ihn Diokletian wieder gefangen und ließ ihn daraufhin im Circus von Rom zu Tode peitschen und die Leiche in die "cloaca maxima", die große Kloake, werfen.

 

Die Pfeile stehen symbolisch für plötzlich auftretende Krankheiten und wurde vor allem im Zusammenhang mit der Pest gesehen, weil unter der Bevölkerung die Vorstellung bestand, die Pest werde von Pestengeln oder Pestdämonen durch geheimnisvolle Pfeile hervorgerufen. Die Verehrung des Hl. Sebastian in Rom ist schon im 4. Jahrhundert nachgewiesen. Im Jahr 680 soll in Rom eine Pestepidemie erloschen sein, nachdem man seine Reliquien durch die Straßen trug. Außerdem ist bekannt, daß man in Pestzeiten zum Schutz gegen die Seuche sog. "Sebastianspfeile" trug.