Die erste Sitzung des Europäischen Parlaments (EP) fand am 10. September 1952 statt. Damals verfügte das Parlament über keinerlei legislative Befugnisse. Es war nur eine beratende Versammlung aus 78 Parlamentariern der nationalen Parlamente der Gründerstaaten der Europäischen Gemeinschaften.

Es dauerte 27 Jahre bis zur ersten Direktwahl, die Wahlbeteiligung betrug damals stolze 63 Prozent. Seitdem sank sie kontinuierlich: 58,9 % im Jahr 1989 mit 10 Staaten, 49,8 % im Jahr 1999 mit 15 Staaten, 43,01 % im Jahr 2009 mit 27 Staaten. 2014 lag sie bei 43,09 Prozent europaweit.

In Deutschland wurden am 25. Mai sechsundneunzig Abgeordnete für das Europäische Parlament der 8. Wahlperiode von 2014 bis 2019 gewählt. Seit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon besteht das EP aus 751 Sitzen, davon 1 Sitz für den Präsidenten des EP. Um diese Anzahl der Sitze einzuhalten, haben heuer zwölf EU-Mitgliedsstaaten je einen Sitz verloren. Dies war nach dem Beitritt Kroatiens (28. Mitglied) zur EU erforderlich. Je einen Sitz verloren: Belgien, Bulgarien, Griechenland, Irland, Kroatien, Lettland, Litauen, Österreich, Portugal, Rumänien, die Tschechische Republik und Ungarn. Deutschland hatte bislang die meisten Abgeordneten (99 Sitze) in Straßburg gestellt und hat damit drei Abgeordnete weniger.

In Hohenfels sank die Wahlbeteiligung von 45,82 % (2009) auf 42,10 %, deutschlandweit  waren es in diesem Jahr 47,9 %. Den höchsten Stimmenverlust mit 5,07 % musten die Freien Wähler (10,21 %) verkraften. Trotzdem waren fast gleichauf mit der SPD (11,43%). Die AfD erzielte aus dem Stand 3,05 Prozent und wurde viertstärkste Kraft vor der NPD (2,13 %). Das beste Ergebnis erreichte die CSU (61,74%) trotz Verlusten in Höhe von 2,34 Prozent.

In unserer Partnergemeinde Strašice gingen am 23. und 24. Mai nur 268 von 1873 Wahlberechtigen zur Urne. Die Wahlbeteiligung betrug somit in Stra 14,31 Prozent, in Tschechien insgesamt 18,2 %. Im Gegensatz zum deutschen Wahlrecht konnte man in Tschechien zwei Kandidaten Präferenzstimmen erteilen. Auch gibt es in Tschechien noch eine Sperrklausel von fünf Prozent.

Mit 22,72 % erhielt in Strašice die Komunistická str. Cech a Moravy (Kommunistische Partei Böhmens und Mährens) die meisten Stimmen vor der Ceská str. sociálne demokrat. (Tschechische Sozialdemokratische Partei) mit 19,69 % und Koalice TOP 09 a STAN (Verbindung zwischen der Partei "Tradíce, odpovednost, prosperita 09 = Tradition, Verantwortung , Wohlstand 09" und "Starostové a Nezávistí = Bürgermeister und Unabhängige"), die 14,01 % bekamen. Die Ceská pirátská strana (Tschechische Piratenpartei) übertraf mit 10,60 Prozent die 9,84 % der Obcanská demokratická strana (Demokratische Bürgerpartei).

Ergebnis Hohenfels

Ergebnis Strašice